Rausputz in Sehnde: Freiwillige sammeln Müll in pinken Tüten

Die Farbe Pink war am Sonnabendmorgen sehr präsent in einigen Ortsteilen Sehndes. In den Dörfern Höver, Bilm, Wassel und Bolzum hatten die Ortsräte ihre Bürgerinnen und Bürger zum sogenannten Rausputz mit pinken Müllsäcken eingeladen. Im vergangenen Jahr war dieser feste Termin in den örtlichen Kalendern wegen der beginnenden Corona-Pandemie ausgefallen. Auch in diesem Jahr spielte die Infektionslage eine große Rolle im Ablauf. Nun gebe es aber Regeln, an die man sich halten könne, erklärte Hövers Ortsbürgermeister Christoph Schemschat. Ein Paar aus zwei Haushalten oder ein Familienverbund durften gemeinsam sammeln gehen. „Die Abstandsregeln und die Maskenpflicht müssen beachtet werden, dann spricht nichts dagegen.“ Starke Beteiligung schon in der ersten Stunde: Insgesamt 34 Freiwillige kamen im Lauf der Aktion zu Schemschats Haus, wo er ihnen auf einem Plan ihr Einsatzgebiet zuwies und die Säcke übergab. Gemeinsam mit seiner Cousine Rebekka Puhl versorgte er die Gruppen bei Bedarf mit neuen Säcken. Außerdem organisierten die beiden den Transport der vollen Säcke zum Schützenplatz, wo sie der Abfallentsorger Aha in den nächsten Tagen abholen wird. Lesen Sie auch Sehnde: Höver-Schriftenreihe erzählt von Lehrer Fenske als Kammerjäger Müllmenge hat zugenommen: Unter den Freiwilligen waren auch vier Frauen, die sich von der Bruchstraße paarweise in den Mergelbruch vorarbeiteten. Ulrike Schnelle war das erste Mal dabei. „Ich möchte etwas für den Ort tun“, sagte die Höveranerin. Sie und ihre Mitstreiterinnen Inga Peerschke sowie die Schwestern Fidelia und Anastasia Siegismund fanden, dass der Müll zugenommen habe. „Es sind mehr kleinere Sachen wie Flaschen oder Zigarettenstummel“, meinte Peerschke. Neben einer Häufung von Hundekottüten seien auch immer mehr weggeworfene Corona-Masken zu finden. Dem Quartett fehlt das Verständnis für die Vermüllung der Landschaft: „Wir haben nur die eine Erde“, meinte Schnelle. „Da müsste jeder ein bisschen achtsamer sein.“ Von Michael Schütz