Wilczeks Weihnachtsbaum leuchtet mit 5000 Lichtern in Dedensen

Wird es in den späten Nachmittagsstunden dunkel in den Stadtteilen, dann kommen die weihnachtlichen Dekorationen in den Vorgärten zum Leuchten. Sie erhellen den Fußgängern und vorbeifahrenden Autofahrern die dunklen Abend- und Nachtstunden. Rentiere und Weihnachtsmänner zählen: Bei den Schoofs in Kirchwehren leuchten zahlreiche Lichter im Innen- und Außenbereich. Eine Woche Vorbereitungszeit benötigt Athanasia Schoof für ihre weihnachtlichen Dekorationen. Seit 1968 lebt, die ursprünglich aus Griechenland stammende, Kirchwehrenerin in Deutschland. Früher, so erzählt sie, habe sie aus Baumwollwurzeln Weihnachtsdekorationen gebastelt. Heute freut sie sich über die Auswahl an kreativen Beleuchtungs- und Dekorationsmöglichkeiten. „Das Schmücken des Gartens und des Hauses ist für mich einfach Tradition“, sagt sie. Ganz allein schaffe sie das Dekorieren allerdings nicht, die anderen Familienmitglieder würden immer mithelfen. Solange sie gesund ist, möchte die Siebenundsechzigjährige das Hobby beibehalten und sich weiterhin in der Adventszeit kreativ ausleben. Englische Telefonzelle mit Schneefall: Fußgänger der Straße Im Anger erfreuen sich regelmäßig am Lichtermeer in Schoofs Garten, aber auch Autofahrer, die am Grundstück vorbeikommen, werfen einen kurzen Blick darauf. Nicht nur der Garten ist mit unterschiedlichen Figuren illuminiert, auch jedes Fenster des Hauses ist anders geschmückt und beleuchtet. Da kann der Betrachter auf den Fensterbänken eine englische Telefonzelle mit Weihnachtsmann und Schneefall entdecken, aber auch zahlreiche Engel, Rentiere, verschneite Häuser und Glocken. Ganz günstig ist das Hobby nicht. In diesem Jahr hat Schoof fast 250 Euro in neue Dekorationsartikel investiert. „Ich würde auf alles verzichten, aber das ist mir wichtig“, sagt sie. Auch die etwas höheren Stromkosten nähme sie dafür gern in Kauf. Auch Familie Wilczek in Dedensen ist ihre weihnachtliche Dekoration wichtig. Ihre fast vierzehn Meter hohe Tanne im Hahnenfußweg lässt sich bereits von weitem erkennen. Vor 22 Jahren haben sie ihr Haus gebaut und das damals noch zierliche Bäumchen mit Lichtern geschmückt. Die daraus entstandene Tradition hat bis heute überlebt: An Heiligabend treffen sich seit dieser Zeit die Nachbarn am späten Abend vor dem Baum. Die Musikalischen unter ihnen lassen dann sogar das eine oder andere Weihnachtslied instrumental erklingen. Grillwurst unterm Weihnachtsbaum: Bis zu 24 Lichterketten sind am Baum angebracht und lassen fast 5000 Lichter leuchten. „Am Sonnabend vor dem ersten Advent machen wir jedes Jahr ein kleines Zusammentreffen“, erzählt Wilczek. Dazu baue er die Garage zu einem kleinen Weihnachtsmarkt um, es gäbe Grillwurst, Suppe und Getränke. Zu diesem Termin kommen Verwandte, Freunde und Nachbarn zusammen, um gemeinsam den Baum zum ersten Leuchten zu bringen. „Die letzten 13 Jahren dieser Zusammenkünfte zeige ich per Beamer in Dauerschleife“, erzählt der Gastgeber. Da könne man sehen, wie der Baum und die Kinder gewachsen sind. Für Wilczek und Ehefrau Eva gehören diese Traditionen fest zur Advents- und Weihnachtszeit dazu. Stress mache ihm nur heftiger Sturm, der die Lichterketten beschädige. „Für die ganz oberen brauche ich einen Hubwagen beim Auswechseln“, erzählt er. Einen großen Teil der Ketten werden jährlich abgenommen und gelagert, andere bleiben in luftiger Höhe hängen und werden alle zwei Jahre ausgewechselt. Das ganze Jahr über ist Wilczek gedanklich mit seinem Weihnachtsbaum beschäftigt und ab den Sommermonaten fängt er bereits mit den Vorbereitungen an. Heute sei es allerdings dank der LED-Technik einfacher geworden, wochenlanges Reparieren der Lichterketten bliebe ihm nun erspart, erzählt er. Aber nicht nur in Kirchwehren und Dedensen leuchtet es weihnachtlich. Auch in allen anderen Stadtteilen strahlen die Dekorationen. In Gümmer werden zum Beispiel die Passanten der Osnabrücker Landstraße von einem Schnee- und Weihnachtsmann begrüßt. Und wer dort an den Häusern der Straße An der Rampe vorkommt, kann die winterlichen und weihnachtlichen Projektionen bestaunen. Sie alle werden noch ein paar Wochen die Herzen der Weihnachtsfans erfreuen, bis sie wieder wohl verpackt in Kartons auf Dachböden und in Kellerräumen verstaut werden – bis zu ihrem Einsatz im nächsten Jahr. Lesen Sie auch: Seelzer Weihnachtsbaum leuchtet vor dem Alten Krug Von Heike Baake

Seelze - So weihnachtlich leuchten Seelzes Vorgärten