Seelze: Sigrid und Wolfgang Fischbeck feiern Diamantene Hochzeit

Sigrid und Wolfgang Fischbeck blicken auf eine lange gemeinsame Zeit zurück. Seit 1970 sind sie in Seelze zu Hause, haben mit Markus (53) und Uwe (43) zwei Söhne und mittlerweile Enkelkinder. „Ein Junge und ein Mädchen“, sagt Wolfgang Fischbeck und ist sichtlich stolz auf seine Familie. Eine Hochzeit nach dem Todesfall: Dass sich der junge Mann aus dem Harz und die Einzelhandelskauffrau aus Bingen am Rhein überhaupt begegnen konnten, war Zufall. „Mein Lehrherr ist der Onkel von Wolfgang gewesen“, sagt Sigrid Fischbeck, die sich in ihrer Ausbildung auf Schuhwerk spezialisierte. Als ein Verwandter ihres Chefs starb, kam der Neffe an den Rhein gereist, die beiden sahen sich, und die zarte Liebesgeschichte von Sigrid (77) und Wolfgang (81) nahm ihren Anfang. Seit einem halben Jahrhundert lebt Paar in Seelze: „Wir haben uns auf einer Beerdigung kennengelernt und nur eine Beerdigung wird uns trennen“, sagt die diamantene Braut. Auch wenn sie jetzt seit einem halben Jahrhundert „Flachlandtiroler“ sind, spielten sich bedeutende Ereignisse des Paares für gewöhnlich in den Bergen ab. „Wir haben in der Herzberger Kirche Sankt Nikolai geheiratet“, sagt der Wahl-Seelzer Fischbeck. Die Silberhochzeit feierten sie in Berchtesgaden bei Freunden, zur Goldenen Hochzeit kam die Familie in Ruhpolding zusammen. Gefeiert wird diesmal in Seelze: Aber der 60. Hochzeitstag wird in Seelze begangen. Die Stadt findet Sigrid Fischbeck nicht so lieblich wie Bingen und auch nicht so attraktiv wie den Harz, der ihr in den frühen Jahren ihrer Beziehung zur Heimat wurde. „Aber die Seelzer sind wirklich toll“, findet sie und erzählt von Kunden des Schuhgeschäfts Schulz Am Kreuzweg. „Sie winken mir heute noch zu und sagen ‚Guten Tag’.“ Auch bei ihrem Mann sind Beruf und Berufung fast deckungsgleich. Er war im technischen Dienst, „präziser: im Signaldienst“, und erinnert sich gern an die Kollegen. Bis heute ist die Tür zu seinem Zimmer mit dampfenden Loks und anderen Besonderheiten des Eisenbahnwesens dekoriert. Paar freut sich über gute Hausgemeinschaft: „Der Garten in Almhorst war auch toll“, sagt Sohn Markus und ergänzt: „Wir waren die Einzigen mit einem Wohnwagen.“ Erinnerungen an einen Apfelbaum mit der perfekten Sorte für Apfelkuchen werden wach. Wichtig ist dem Ehepaar dann noch eine Feststellung: „Wir leben in einer tolle Hausgemeinschaft und haben die beste Nachbarin der Welt.“ Und das ist typisch für Seelze: Die Stadt ist keine Puppenstube, aber der Zusammenhalt trägt – in der Ehe wie im Umfeld. Von Patricia Chadde