Seelze: Karate-Club bietet täglich mehrmals Online-Training

„Verwaiste Sportplätze, leere Dojos, frustrierte Sportler: Die Corona-Krise trifft Sportvereine und deren Mitglieder hart“, sagt Norbert Bödecker, Pressesprecher des Karate-Clubs Seelze. Doch vor allem Kinder bräuchten Bewegung. Der Verein bietet deshalb ab Montag, 11. Januar, seinen Mitgliedern ein Onlinetraining. „Mindestens dreimal täglich stehen die ehrenamtlichen Trainer vor der Webcam und verwandeln die Wohnzimmer zum Sportplatz“, kündigt Bödecker an. Der Verein hatte bereits im vergangenen Jahr nach Möglichkeiten gesucht, unter Pandemiebedingungen weiter aktiv sein zu können und unter anderem Trainingsvideos verschickt. Benötigt wird lediglich ein Internetzugang: Angesprochen sind alle Alters- und Gurtstufen. Eine große technische Ausstattung sei nicht erforderlich. Ein internetfähiges Endgerät wie Handy, Tablet, Laptop oder PC mit Kamera reiche aus. Der Verein nutze das Programm Zoom und habe sich die Profiversion gekauft. „Bei der Basisversion ist die Zeit auf 40 Minuten begrenzt, das ist uns zu wenig.“ Testlauf war erfolgreich: Der Verein hat mit Kindern und Jugendlichen einen ersten Testlauf bereits absolviert. Statt eines weiteren Computerspiels hat die Anfängergruppe eine Stunde Karate- und Fitness-Training per Videokonferenz erfolgreich hinter sich gebracht. „Die Schulen dicht, Sporteinrichtungen geschlossen und draußen Schmuddelwetter. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche trotzdem ausreichend Bewegung bekommen und ihnen nicht die Decke auf den Kopf fällt“, sagt Trainer Andreas Christmann. „Wir gehen positiv mit dieser Krise um, machen die Wohnungen zu Sportplätzen und bauen unser Onlineangebot konsequent weiter aus.“ Speziell für Kinder und Jugendlichen gebe es ein umfangreiches Programm. Die Schwerpunkte lägen bei Fitness und Karate-Basistechniken. Bereits während des ersten Lockdowns haben Christmann und Jan Torborg ihre Gruppen online per Videokonferenz trainiert. Jetzt seien insgesamt elf Trainer am Start. Einwahldaten gibt es per E-Mail: „Die Mitglieder suchen sich das passende Trainingsangebot aus und schicken eine E-Mail an den Verein. Postwendend erhalten sie die Einwahldaten, um den während der Feiertage angesammelten, überflüssigen Pfunden den Kampf anzusagen“, sagt Vereinspräsident Thomas Keese, lacht und hofft, dass möglichst viele Karateka das Angebot annehmen. Von Thomas Tschörner