Seelze: Gerold Papsch will Bürgermeister werden

Gerold Papsch tritt als Kandidat der CDU Seelze für das Amt des Bürgermeisters an. Die Christdemokraten haben damit als erste Partei ihren Bewerber für die Nachfolge von Amtsinhaber Detlef Schallhorn (parteilos) präsentiert, der sich nicht erneut zur Wahl stellt. „Auf unserer Vorstandssitzung haben wir einen klaren Beschluss gefasst, über den aber noch die Mitglieder entscheiden müssen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Willms. Papsch ist seit 1998 Mitglied des Rates: Er wolle frühzeitig mit den Bürgern das Gespräch suchen, kündigte der Rechtsanwalt aus Velber an, der in Hannover-Herrenhausen eine eigene Kanzlei mit sieben Anwälten und insgesamt 18 Mitarbeitern betreibt. Der 47-Jährige räumt ein, dass dies angesichts der Corona-Pandemie derzeit schwierig sei. „Aktuell ist es nicht angemessen, Präsenzveranstaltungen zu organisieren.“ In seiner Freizeit ist Papsch kommunalpolitisch aktiv. Seit 1998 ist er Mitglied des Rates der Stadt Seelze. Er hat unter anderem einen Sitz im wichtigen Verwaltungsausschuss, war Ratsvorsitzender und ist zweiter stellvertretender Bürgermeister der Stadt. Auf Parteiebene leitet er seit 1996 den CDU-Stadtverband Seelze und war von 1999 bis 2002 Landesvorsitzender der Jungen Union in Niedersachsen. Lesen Sie auch FDP will eigenen Bürgermeisterkandidaten für die Wahl 2021 nominieren SPD sucht einen Bürgermeisterkandidaten Corona sorgt für Verzögerungen: Die Corona-Pandemie verzögert auch das Votum der Mitglieder für den Bürgermeisterkandidaten. „Wir wollen so zeitnah wie möglich eine Aufstellungsversammlung machen“, sagt Willms. Dabei soll nicht nur über Papsch als Kandidaten abgestimmt werden, sondern auch die Listen für den Rat und die Ortsräte besetzt werden. Zwar sei Papsch vom erweiterten Stadtverbandsvorstand von immerhin 20 Leuten aus allen Ortsteilen bei einer Onlinetagung einstimmig vorgeschlagen. „Bis zum Votum der Mitgliederversammlung ist der Kandidat aber ein vorgeschlagener Kandidat.“ CDU will Seelzer für Seelze: Die Entscheidung für den Velberaner sei unter drei Namen gefallen, sagte Willms. „Alle kommen aus der Stadt – wir wollen einen Seelzer für Seelze.“ Der Kandidat solle in der Obentrautstadt verwurzelt sein. Letztlich hätten drei Überlegungen den Ausschlag für Papsch gegeben. Der promovierte Jurist sei nicht nur Seelzer, sondern verfüge mit seiner Arbeit im Rat und den Ausschüssen auch über vielfältige kommunalpolitische Erfahrung. „Er ist von der CDU am längsten in der Kommunalpolitik unterwegs und unser dienstältester Stadtrat“, sagte Willms. Dazu käme der berufliche Hintergrund des Rechtsanwalts. Juristen seien von ihrer Ausbildung her gut geeignet für Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung. Papsch habe eine eigene Kanzlei und damit viel mit Personalentscheidungen zu tun. Erforderlich sei dabei auch wirtschaftliches Denken. Sein Werdegang und seine Praxisnähe mache Papsch zum idealen Kandidaten, sagte Willms. Tätigkeit als Rechtsanwalt würde ruhen: „Die Tätigkeit als Bürgermeister lässt keine andere Tätigkeit zu“, sagt Papsch. Seine Arbeit als Rechtsanwalt würde er deshalb ruhen lassen. „Meine Kanzlei würde weiterlaufen, auch ohne mich.“ Er habe alles so vorbereitet, dass die Arbeitsplätze gesichert seien. Für ihn sei im Falle seiner Wahl die Arbeit des Bürgermeisters die Chance, etwas Neues zu machen und etwas zu bewegen. „Fast mein ganzes Leben habe ich mich politisch engagiert.“ Das Amt des Bürgermeisters wäre die Vollendung dieser Aktivitäten. „Der Bürgermeister ist ein Entscheider, und ich mache auch jetzt schon nichts anderes, als den ganzen Tagen Entscheidungen zu treffen.“ Von Thomas Tschörner