Ronnenberg: Grüne wollen Gewerbe an Ihmer Landstraße verhindern

Einen Schlussstrich unter Pläne für ein Gewerbegebiet an der Ihmer Landstraße möchte die Fraktion der Grünen im Rat der Stadt Ronnenberg ziehen. Erstes Zeichen soll die Streichung dieser Fläche aus dem neuen Aktionsplan Natur und Landschaft der Stadt sein, der am Mittwoch, 3. Februar, im Ausschuss für Stadtplanung besprochen werden soll. Auch aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wollen die Grünen die Fläche bei der Fortschreibung 2021 bis 2023 streichen. Pläne für erweitertes Autohaus sind vom Tisch: Mit einem umfassenden Änderungsantrag hat die Fraktion auf die Vorstellung des Aktionsplans Natur und Landschaft im vergangenen November reagiert. Das ambitionierte Papier, das von der Verwaltung gemeinsam mit den betroffenen Landwirten erarbeitet worden war, hatte von den Ratsparteien viel Lob erhalten. Da die Politik bei der Entstehung aber komplett unbeteiligt geblieben war, stoppte der Rat die Beratung und diskutierte den Aktionsplan zunächst in den Fraktionen. Für den nächsten Beratungsschritt im Fachausschuss haben die Grünen dabei den ausführlichen Antrag vorbereitet. Die Gewerbefläche im Dreieck zwischen Bundesstraße 217 und Ihmer Landstraße beschäftigt den Rat der Stadt bereits viele Jahre. 2016 hatte die Verwaltung das dreieckige, bisher landwirtschaftlich genutzte Grundstück als sogenannte gewerbliche Potenzialfläche ausgewiesen. Ein örtliches Autohaus wollte dorthin expandieren. Diese Pläne sind inzwischen vom Tisch. Der Status als Potenzialfläche soll deshalb nun auch gestrichen werden, meinen die Grünen. Bereits bei der Aufstellung des ISEK im Jahr 2017 hatten sie bereits vergeblich versucht, die Fläche aus dem Dreijahresprogramm streichen zu lassen. In der bevorstehenden Fortschreibung für die Jahre 2021 bis 2024 soll dies nun geschehen, fordert die Fraktion. Neue Gewerbeflächen liegen nördlich und südlich an der B 217: Mit dem in Planung befindlichen Gewerbegebiet Ronnenberg Nordost, das nur wenige hundert Meter entfernt ebenfalls an der B 217 liegt, gibt es mittlerweile eine Alternative. Weiter südlich an der Bundesstraße sollen auch in Weetzen weitere Gewerbeflächen entwickelt werden – möglicherweise in Kombination mit dem neuen Betriebshof der Regiobus. „Auch aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Ausdehnung mit Gewerbe in Richtung eines schutzwürdigen Waldes (Ronnenberger Holz) abzulehnen“, argumentieren die Grünen. Die bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen böten eine wichtige Pufferfunktion. Lesen Sie auch: Naturnaher Rastplatz soll am Benther Berg entstehen 18 Punkte umfasst der Maßnahmenkatalog im Aktionsplan Natur und Landschaft derzeit. Die Grünen wollen auch festlegen, dass dieser kontinuierlich fortgeführt wird – mit jährlichen Berichten im Fachausschuss und einer Fortschreibung nach Ablauf der Laufzeit im Jahr 2024. „Wie bei den Maßnahmenplänen zum ISEK, zum Straßen- und Radwegebau, zur Abwasserkanalsanierung, zum Klimaschutzaktionsprogramm bedarf es eines zeitlichen Rahmens und einer Zielaussage für die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen“, begründet die Fraktion diesen Vorstoß. Runder Tisch soll aktuelle Projekte erleichtern: Für die gemeinsame Planung und Begleitung aktueller Projekte soll zudem ein Runder Tisch eingerichtet werden, an dem neben Stadt und Landwirten auch die Ratspolitik, die Region mit ihrem Team Naturschutz und dem Team Naherholung, die Naturschutzverbände und weitere interessierte örtliche Verbände und Vereine zusammenkommen sollen. Lesen sie auch: Bebauung an der Ihmer Landstraße ist vom Tisch Zusätzlich zu den bereits im Aktionsplan vorgeschlagenen 18 Punkten schlagen die Grünen fünf weitere Maßnahmen vor. Diese beziehen sich neben dem Hamsterschutz in der Feldmark bei Linderte überwiegend auf Projekte an Weg- und Waldrändern, die einen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt leisten sollen. Von Uwe Kranz