Ronnenberg: Edeka-Lieferservice: Aufnahmestopp für Neukunden

Der Edeka-Markt Ladage kann wegen personeller Engpässe für seinen Lieferservice vorläufig keine neuen Kunden mehr annehmen. Das hat Geschäftsführer Steffen Döring am Montag mitgeteilt. Die vom Edeka-Markt in Wennigsen aus zentral organisierte Warenlieferung könne vorübergehend nur noch von Stammkunden in Anspruch genommen werden. „Wir haben im Moment erhebliche Probleme, unsere Märkte mit genügend Personal zu besetzen, weil sich rund 20 Prozent der Belegschaft krank gemeldet haben“, sagte Döring. Mitarbeiter sorgen sich wegen möglicher Corona-Infektion: Unter den Krankmeldungen seien zwar keine bestätigten Corona-Infektionen, dafür aber Grippefälle und Erkältungen. Möglicherweise litten Mitarbeiter auch unter einem psychischem Druck, weil sich befürchten, sich täglichen Kundenkontakt mit dem Coronavirus anzustecken. „Deshalb schränken wir das Angebot des Lieferservice erst einmal auf unsere Bestandskunden ein“, sagte Döring. Ziel sei es, so möglichst auch das Alltagsgeschäft in den Märkten zu garantieren. Zu den Leidtragenden dieser neuen Einschränkung zählt auch der 80-jährige Gerhard Hermann aus Ronnenberg. Er kritisiert, dass es zurzeit für neue Kunden auf der Edeka-Internetseite immer noch möglich ist, sich für den Lieferservice neu zu registrieren und Bestellungen aufzugeben. Ihm sei als Neukunde am vergangenen Donnerstag eine Warenbestellung für mehr als 50 Euro bestätigt und sogar die Auslieferung für den nächsten Tag zwischen 9 und 12 Uhr angekündigt worden. Gegen 16 Uhr habe er sich dann nach dem Verbleib der Ware erkundigt. Daraufhin „kam die fast schon höhnische Rückfrage, ob wir denn nicht angerufen worden seien. Neue Lieferkunden würden nicht mehr angenommen“, berichtet der Ronnenberger. Edeka sucht nach technischer Lösung: Nach Angaben von Edeka-Geschäftsführer Döring wird zurzeit an einer technischen Lösung gearbeitet, damit von der Bestell-Software keine automatische Bestätigung mehr verschickt wird“, sagt er. Derzeit werde dieses Problem gelöst, indem ein Mitarbeiter die neuen Kunden anrufe und per Telefon auf den neuen Annahmestopp hinweise. „Wir hinterlassen auch Nachrichten auf dem Anrufbeantworter und dokumentieren das“, beteuert der Geschäftsführer. Für den Lieferservice sei im Moment die maximale Auslastung erreicht, sagt Döring. Darüber sollen neue Kunden umgehend auch bei einer ersten Online-Registrierung informiert werden – sobald dies technisch möglich sei. Der Ronnenberger Hermann ist als langjähriger Edeka-Kunde trotzdem sehr enttäuscht. „Eine kurze Absage per E-Mail wäre wohl das Mindeste gewesen“, sagt er. Das hätte ihm immerhin die Chance gelassen, noch einen anderen Lieferservice zu finden. „Auch die Lieferdienste von Rewe und der Gemüsekiste sind aber nun ausgebucht. Zum Glück kaufen jetzt Nachbarn für mich ein“, sagt der 80-Jährige. Als Asthmatiker zählt er zur Risikogruppe bei einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus. Lieferengpässe mangels personeller Ressourcen: Unterdessen ist Döring zuversichtlich, dass die Lieferengpässe der Edeka-Märkte im Laufe dieser Woche nachlassen. Es gebe genügend Waren, aber die Versorgung sei eben wegen der personellen Lage und einer verzögerten Auslieferung problematisch. „Deshalb müssen wir auch den Stammkunden beim Lieferservice für Waren wie haltbarer Milch, Nudeln und Toilettenpapier Alternativprodukte anbieten“, sagt Döring. Weil das telefonisch abgewickelt werde, sei der Lieferservice im Moment sehr zeitaufwendig. Unabhängig davon werde Edeka-Ladage bestellte Waren auch künftig weiterhin nur von Wennigsen aus nach Ronnenberg und Gehrden liefern. Lesen Sie auch: Größer und heller: Edeka Ladage eröffnet nach Umbau wieder Weil Edeka neuen Getränkemarkt eröffnen will: Blumenladen und Praxis müssen schließen Alle aktuellen Themen aus Ronnenberg unter haz.de/ronnenberg. Von Ingo Rodriguez

Ronnenberg - Edeka Ladage liefert Waren vorerst nur noch an Stammkunden aus