Wer am Sonanbendvormittag in Benthe unterwegs war, konnte sie kaum übersehen: Mit pinken Müllsäcken haben sich etwa 25 Anwohner auf den Weg durch den Ort gemacht, um ihn zum Beginn des Frühjahrs ordentlich rauszuputzen.
Vom Treffpunkt am Dorfplatz aus verteilten sich die freiwilligen Müllsammler in alle vier Himmelsrichtungen. Schließlich wollten die Teilnehmer sicherstellen, dass auch keine Ecke des Dorfes vergessen wird. So gingen sie mit Argusaugen die Straßen vom Waldrand bis zur Bundesstraße 65 entlang, stets mit den Blicken gen Boden gerichtet.
Neben kleineren Dingen, wie zum Beispiel Zigarettenstummeln und Bonbon-Verpackungen, fand die Benther Müllkolonne vor allem Glas- und Plastikflaschen am Wegesrand. Größeren Elektroschrott, wie in der jüngeren Vergangenheit vielerorts beobachtet, suchten sie hingegen vergebens.
Insgesamt wurde deutlich, dass sich größere Mengen Müll vor allem in der Peripherie Benthes sammelt. Während im Dorfzentrum kaum Abfall auf den Straßen und in den Grünanlagen herumlag, war auf den Feldwegen schon deutlich mehr zu finden. Der grüne Regionsabgeordnete und Benther Ulrich Schmershow hat bei seinem Rundgang einige Schwerpunkte ausmachen können und lieferte gleich eine Erklärung dafür: Seiner Ansicht nach würden Bürger dort ihren Müll entsorgen, wo sich bereits Abfälle befinden. „Müll zieht Müll an“, lautete sein Fazit.
Seit mehr als 20 Jahren lädt der Benther Ortsrat im Frühjahr zu der gemeinsamen Müllsammelaktion ein. Ein grundlegendes Umdenken unter den Anwohnern habe Schmersow seitdem allerdings nicht ausmachen können, sagte er. Anders sieht dies das CDU-Ortsratsmitglied Gerald Müller. „Wir haben deutlich weniger Abfall gefunden als in den Vorjahren“, sagte er.
Von Marcel Sacha