Drei Infizierte und neue Maßnahmen der Stadt: Was Ronnenberger jetzt wissen müssen

Außergewöhnliche Situationen bedürfen außergewöhnlichen Maßnahmen, die Stadt Ronnenberg bildet da keine Ausnahme: Es klingt zunächst widersprüchlich, wenn zum einen die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamt werden und zum anderen der Verwaltungsbetrieb im Südwesten Hannovers aufrechterhalten bleiben soll. Der Virus hat die Kommune erreicht, laut Stand am Dienstag gibt es derzeit drei Infizierte in Ronnenberg. Ende Februar hat sich der Krisenstab der Stadt erstmals getroffen, seit Ende vergangener Woche kommt er mehrmals täglich zusammen. „Anfangs habe ich als letzten Gruß coronafreie Tage gewünscht, dann waren es coronafreie Stunden und irgendwann waren es nur noch coronafreie Momente“, berichtet Ronnenbergs Bürgermeisterin Stephanie Harms. „Die große Herausforderung ist, dass man die Ruhe behält und Panik vermeidet. Man führt viele Gespräche, in denen sehr viel Angst zu spüren ist, über den Virus und die Zukunft.“ „Es wird nicht bei vier Fällen bleiben“: Von den vier positiven Coronafällen in Ronnenberg habe sie über die Pressemitteilung der Region Hannover erfahren. Die werden eine Stunde vor Veröffentlichung an die Bürgermeister verteilt. „Es war klar, dass es irgendwann so weit sein würde“, sagt Harms. „Und es wird auch nicht bei den drei Fällen bleiben, da muss man sich nichts vormachen.“ Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, hat auch die Stadt Ronnenberg zahlreiche Maßnahmen erlassen, die in erster Linie den Kundenkontakt betreffen. „Wir machen viel, versuchen viel, scheitern aber immer wieder daran, dass wir an viele Sachen nicht herankommen“, sagt Harms. „Obwohl wir viele Dinge schon im Februar bestellt haben, standen wir sofort auf der Warteliste.“ Über die Kreativität ihrer Mitarbeiter sei sie überrascht und stolz, sagt die Bürgermeisterin. Ein Beispiel: Der Publikumsverkehr im Rathaus und den weiteren Dienststellen ist seit Montag eingeschränkt worden. Haben es die Ronnenberger ins Bürgerbüro, in die Zulassungsstelle oder ins Sozialamt geschafft, müssen sie sich künftig darauf einstellen, durch eine Plexiglasscheibe mit den städtischen Mitarbeitern zu sprechen. Die haben die beiden Teamleiter Björn Gaschler vom Bauhof und Cord Hennies von der Gebäudewirtschaft am Montag kurzerhand im Baumarkt besorgt, ihre Mitarbeiter anschließend einen Prototypen erstellt. Zwei weitere Mitarbeiter hätten eine Pinnwand aufgestellt, um ihre Schreibtische zu trennen, berichtet Harms. „Es gilt, alles, was hilft, umzusetzen. Es geht darum, soziale Kontakte zu minimieren. Jeder sollte sich fragen: Muss ich diesen Behördengang unbedingt jetzt machen?“ Was die Ronnenberger jetzt wissen müssen: Bürgerbüro, Zulassungsstelle: Besuche sind seit Montag und bis auf Weiteres nur noch nach telefonischer Terminvergabe möglich, das Bürgerbüro in Ronnenberg und Empelde ist unter Telefon (0511) 4600276 zu erreichen, die Zulassungsstelle unter Telefon (0511) 4600392. Schule, Kita, Büchereien: Alle städtischen Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten, Sportstätten, Büchereien, Sozialberatungszentrum, Frauenzentrum und das Jugendzentrum sind bis zum 19. April geschlossen. Damit entfallen sämtliche Veranstaltungen der Volkshochschule, das Bilderbuchkino in Weetzen am 18. März, die Ferienpassaktionen und die Ferienbetreuung. Der am 18. April geplante Stadtempfang soll verschoben werden. Die Stadt führt nur noch absolut notwendige Sitzungen der politischen Gremien durch, die Bürgerversammlung am 19. März wird verschoben. Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung wie das Ausbilderfrühstück am 23. April, das Handwerkerforum am 27. April und der Untermittagstisch am 29. April sind ebenfalls abgesagt. Sport: Der Trainings- und Spielbetrieb in den städtischen Sporthallen wurden von den Sportvereinen bis zum 19. April abgesagt. Zukunftstag: Der Zukunftstag am 26. März wurde zentral durch die Landesschulbehörde abgesagt. Betreuung für Kinder: Bis zum 19. April gibt es nur noch Notgruppen. Die Plätze sind Kindern vorbehalten deren Eltern (beide, außer bei alleinerziehenden Elternteilen) in sicherungs- und versorgungsrelevanten Berufen sowie in entsprechenden Unternehmen beschäftigt sind. Die Anmeldung für die Notbetreuung finden Sie unter ronnenberg.de/corona oder unter Telefon (0511) 4600222. Hotline: Für Fragen rund um die Infektion mit dem Corona-Virus steht das Bürgertelefon der Region Hannover unter (0800) 7313131 zur Verfügung. Frauenzentrum: Das Frauenzentrum mit der Beratungsstelle für Frauen in Krisen- und Gewaltsituationen bleibt ebenfalls bis zum 19. April weitgehend für Besuchsverkehr geschlossen. Im Gegensatz dazu sollen die telefonischen Sprechzeiten ausgeweitet werden. Ratsuchende Frauen können die Beratungsstelle montags (9.30 bis 15 Uhr), dienstags (9.30 bis 13 Uhr), mittwochs (14 bis 18 Uhr), donnerstags (9.30 bis 13 Uhr) und freitags (9.30 bis 12 Uhr) unter Telefon (0511) 431531 erreichen. Sämtliche städtischen Veranstaltungen wurden abgesagt, eine Onlineberatung per E-Mail an frauenzentrum@ronnenberg.de ist jederzeit möglich. Lesen Sie auch: Einkaufen für Risikogruppen: Benther bieten ihre Hilfe an Coronavirus: Diese Veranstaltungen fallen in Ronnenberg aus „Da ist viel Panik im Spiel“: Diskussion um Konzert in der Johanniskirche spaltet Gemeinde Von Christoph Hage

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