Wo sonst im Pattenser Bad (pab) Schwimmer in Ruhe ihre Bahnen durch das Beckenwasser ziehen, bohren sich seit Wochenanfang Handwerker mit ihren Bohrmaschinen durch die Beton- und Fliesenumrandungen. Oben am Beckenrand wird unter Gehörschutz alles zu Erneuernde weggehämmert, am Grunde des vom Wasser entleerten Beckens parallel dazu der entstandene Schutthaufen weggeschaufelt.
Seit dem 1. Juli ist das Hallenbad komplett geschlossen. Abgedeckt unter Schutzplanen warten hier das Einer-Sprungbrett und der Drei-Meter-Turm die nächsten zehn Wochen vergebens auf verwegene Springer. Denn bis September läuft hier – zunächst am großen Schwimmerbecken, danach auch am benachbarten Lernschwimmbecken für die Kinder – eine sogenannte Beckenkopfsanierung. Dazu werden mit Bohrgerät und anderen Werkzeugen rund um beide wasserlosen Becken der Beton und die aufgebrachten Fliesen sowie das Abdichtungsmaterial komplett entfernt und anschließend erneuert. Gleiches gilt für die hier liegenden Wasserabflüsse.
Damit beendet die Stadtverwaltung die seit vielen Jahren bestehende Problemsituation, bei Wasserschäden im seit mittlerweile 45 Jahre alten Hallen- und Freibad stets nur nachzubessern, statt gleich umfassend zu sanieren.
Marode Beckenköpfe haben für Ärger gesorgt
Das Thema Beckenköpfe beschäftigt das Bad schon seit einer Weile. Weil sie defekt waren, musste sogar ein Schwimmwettkampf abgebrochen werden. Damit das Becken nicht so lange gesperrt war, wurden die Beckenköpfe bei einem Sondereinsatz erstmal provisorisch repariert.
Freibad ist in Betrieb, Sauna bis Herbst geschlossen
„Das Freibad bleibt die ganze Zeit über geöffnet, aber die Sauna ist seit dem heutigen Freitag ebenfalls bis zum Herbst geschlossen. Wir hoffen, in der Woche nach dem 15. September wieder normal in Betrieb gehen zu können“, sagt pab-Geschäftsführer Fred Oeltermann zuversichtlich.
Die Stadt, die die Sanierungsarbeiten für beide Becken in Auftrag gegeben hat, plant die Fertigstellung „vor dem 15. September“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Andrea Steding. Für die Abbrucharbeiten und die Freilegung der Beckenköpfe geht die Verwaltung von Gesamtkosten in Höhe von voraussichtlich rund 340.000 Euro aus. Davon entfallen etwa 280.000 Euro auf die Beton-, Abdichtungs- und Fliesenarbeiten, 35.000 Euro auf Planungskosten und weitere 25.000 Euro auf erforderliche Nebenarbeiten.
Frühschwimmen ab 6 Uhr
Bis zur Wiederinbetriebnahme hoffen die Stadtverwaltung und das pab-Betreiberteam auf einen warmen Sommer, der zum Besuch des Freibades einlädt. Dieses hat montags von 10.30 bis 19 Uhr geöffnet, dienstags bis sonntags sogar jeweils von 9 bis 19 Uhr. Witterungsbedingt können sich die Zeiten etwas ändern. Darüber hinaus findet das beliebte Frühschwimmen weiterhin morgens ab 6 Uhr statt – bis September nun allerdings nur im Freibadbecken.
Von Torsten Lippelt