Neustadt: Wenn Gewerbegebiet wächst, wird Radweg verlegt

Der Ausbau des Gewerbegebiets Ost geht weiter, trotz Krise: Fast 100.000 Quadratmeter neue Gewerbeflächen will die Stadt im nächsten Schritt entwickeln, dazu kommen noch einzelne Grundstücke, die sie vom Realverband Neustadt erwerben will. Sie liegen östlich der Betriebe am Rudolf-Diesel-Ring, reichen von der Höhe des OBI-Markts bis zu Wagners Schrottplatz. Lesen Sie auch: Neustadt: Gewerbeflächen gesucht: Wandert Wacker zur KGS? Neustadt am Rübenberge: Gewerbeflächen sind weiter sehr gefragt Eine stadteigene Grundstücksentwicklungsgesellschaft ist in Gründung, die die Flächen dann vermarkten soll. Die Nachfrage sei nach wie vor hoch, bestätigte Wirtschaftsförderer Uwe Hemens in der Sitzung des Ortsrats Neustadt. Es sei ratsam, zügig neue Flächen anzubieten. Offenbar wollen auch bereits ansässige Betriebe dort ihr Gelände vergrößern. Leine-Heide-Radweg soll durch Apfelallee laufen: Von dem Ausbau wird auch ein Stück des Leine-Heide-Radwegs betroffen sein. Dieser verläuft direkt am Rande des Gewerbegebiets, was nicht gerade zur Attraktivität beiträgt. Er soll nun verlegt und damit deutlich aufgewertet werden: Statt an der Leinekurve zwischen Bordenau und Neustadt in Richtung Im Sanders Hoope abzuknicken, soll er künftig weiter nahe der Leine verlaufen, über Apfelallee und Suttorfer Straße dichter an Neustadts Innenstadt vorbeiführen. Durch den Tunnel am Ziegeleiberg geht es anschließend weiter Richtung Suttorf auf den ursprünglichen Weg zurück. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen entgeht den Nutzern dann nicht mehr der schöne Blick über die Leineaue zum Schloss Landestrost. Zum anderen können sie von dort leichter einen Schlenker in Richtung Innenstadt machen, um einzukaufen oder einzukehren. Überdies würde auch die Radwegverbindung zwischen Bordenau und Neustadt deutlich besser. Weg an der Leine müsste ausgebaut werden: Allerdings muss der Weg dann ausgebaut werden, um den Anforderungen zu genügen. Stellenweise ist er sehr schmal und weist bei Schlechtwetter Pfützen und Löcher auf. Auch der Bewuchs ragt an manchen Stellen hinein. Will man ihn offiziell ausschildern, müsste ein Ausbau über 1,2 Kilometer Strecke auf die Regelbreite von zwei Metern erfolgen, erklärte Dirk Rother vom Ingenieurbüro Heldt und Peters aus Celle dem Ortsrat. Region Hannover fördert nur gepflasterten Weg: Ein Ausbau mit einer wassergebundenen Decke würde Rother zufolge 212.000 Euro reine Baukosten verursachen. Dabei seien allerdings noch keine möglichen Zusatzkosten eingerechnet, die entstehen, weil der Weg kaum mit schwerem Gerät befahren werden kann. Um Fördergeld von der Region Hannover zu bekommen, müsste der Weg aber gepflastert und, wo das möglich ist, auf 2,50 Meter verbreitert werden, damit nicht so schnell neue Schäden entstehen. Das hat ein Ortstermin mit dem Team Regionale Naherholung ergeben. Das Ganze würde dann deutlich teurer, nämlich bis zu 500.000 Euro. Die Förderung könnte dann allerdings bis zu 80 Prozent betragen. Auch Naturschutzfragen müssten noch geklärt werden. Einen Zeitplan für die Umsetzung gebe es noch nicht, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Jörg Homeier in der Ortsratssitzung. Die Stadt werde zunächst die erforderlichen Naturschutzgutachten einholen, vorausgesetzt, der Verwaltungsausschuss stimmt am Montag, 30. November, zu. Über die Erweiterung des Gewerbegebiets soll nach dem Umwelt- und Stadtplanungsausschuss am Montag, 23. November, der Rat in seiner Sitzung am 3. Dezember entscheiden. Von Kathrin Götze