Neustadt: Unternehmer tauschen sich über Onlinemarketing aus

Wenn die Kunden nicht ins Geschäft kommen können, sind virtuelle Angebote gefragt. Einige Neustädter Firmen sind da schon weiter als andere. Über Social Media und Onlinekanäle haben sich kürzlich die Mitglieder der Kaufinneustadt.de -Gemeinschaft ausgetauscht, und zwar zeitgemäß per Videokonferenz. Andreas Ollek vom Leine-Kompetenz-Zentrum stellte Anna Hübner von social-unterwegs als Referentin vor. Sie gab einen fundierten Einblick. „Erzählen Sie von Ihrer Unternehmensgeschichte. Bauen Sie eine Community und Vertrauen auf. Wichtig ist, halten Sie Ihr Profil aktuell und sorgen Sie für regelmäßige Beiträge“, riet die Social-Media-Expertin. Neustädter Unternehmer geben Beispiele: Verinnerlicht haben das bereits einige Unternehmerinnen und Unternehmer aus Neustadt. Sie führen erfolgreich ihre Social-Media-Kanäle und berichteten davon. Maggie Rusyniak, Inhaberin der Modeboutique Klamotte, etwa postet wöchentlich drei Beiträge und täglich bis zu fünf Storys bei Facebook und Instagram. „Ich frage meine Follower beispielsweise, welcher Artikel ihnen besser gefällt. Gut funktionieren auch Bilder, auf denen Gesichter zu sehen sind.“ Dabei lichtet sie auch gelegentlich ihre beiden Töchter ab. TikTok-Filmchen aus dem Balneon: Steffen Schlakat, Leiter für Marketing und Kommunikation bei den Ideenstadtwerken, bestätigt: „Ein Bild von einem Gebäudeeingang überzeugt nicht genug.“ Für das Balneon ist er inzwischen auch auf TikTok unterwegs und bezieht Mitarbeiter mit in die Videos ein, die aktuell wegen des Lockdowns in Kurzarbeit sind. Auch die Mitarbeiter der Hanebutt GmbH machen auf deren Social-Media-Kanälen mit. „Eine der wenigen Regeln lautet, es darf kein Mitarbeiter bloßgestellt werden. Ansonsten heißt es: einfach machen! Das Ergebnis sind authentische und dadurch erfolgreiche Beiträge“, berichtet Sandra Hanebutt, Leiterin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Einig sind sich alle, dass dafür ein gewisser Zeitaufwand erforderlich ist. Etwa 15 Minuten pro Beitrag müsse man rechnen. Bei dem einen ist das Chefsache, beim anderen steht inzwischen eine sechsköpfige Marketingabteilung dahinter. In jedem Fall lohne sich der Aufwand, meinen die Anwender. Wirtschaftsförderung wirbt für ihr Onlineportal: Citymanagerin Jana Schadwinkel wirbt dafür, auch den Neustädter Online-Marktplatz noch mehr als gemeinsamen Marketingkanal zu nutzen. „Weisen Sie uns gern auf Ihre Postings hin oder falls Sie noch keine eigenen Kanäle haben, lassen Sie uns Ihre Inhalte über den Online-Marktplatz und seine Social-Media-Kanäle verbreiten. Von einer großen, aktiven Community gewinnt nicht nur kaufinneustadt.de an Mehrwert, sondern auch Ihre Seiten an Reichweite.“ Der Online-Marktplatz ist im Sommer 2018 an den Start gegangen. Noch nutzen längst nicht alle Anbieter das kostenpflichtige Portal. Für Lieferservice in der Corona-Krise gibt es allerdings eine kostenlose Seite, die recht guten Zuspruch findet. Die Wirtschaftsförderung äußerte sich zufrieden mit der Veranstaltung. „Wir wollen zukünftig weitere solcher Formate anbieten und den Austausch der Unternehmer untereinander sowie die Digitalisierung fördern“, sagt Geschäftsführer Uwe Hemens. Von Kathrin Götze