Die Nummernschilder der Autos auf dem Parkplatz des Franzsee-Bades sprechen eine klare Sprache: Diese italienische Nacht lockt nicht nur Menschen aus der nahen Umgebung des nördlichsten Freibades der Region auf das Gelände. Kennzeichen aus dem Heidekreis finden sich dort ebenso wie aus Nienburg und Hildesheim. „Wir freuen uns wieder auf eine tolle Party mit einem klasse Programm am Ufer und auf dem See“, sagt Friedhelm Wedemeyer, Vorsitzender der Franzsee-Initiative. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern hat er die Abendkasse übernommen und wird dem Andrang zeitweise fast nicht Herr. Weit über 1000 Gäste zieht es an den See. Diese lassen sich von den vielen Akteuren nicht nur auf der Bühne gut unterhalten und in Urlaubsstimmung bringen.
Bewährtes und Neues sind gute Mischung
Das Organisationsteam hat einen gelungenen Mix aus bewährten Angeboten und neuen Einfällen zu bieten, was bei den Besuchern gut ankommt. Musikalisch hat sich seit einigen Jahren die Kombo Brazzo Brazzonne bewährt. Die deutschen Italiener spielen ihren ansteckenden Stilmix aus Jazz, Rock, Funk, Latin und Balkanbeats, darunter weltbekannte und eigene Songs als Brassband-Version. Mit unterhaltsamen Moderationen feuern sie die Besucher zusätzlich an und bekommen immer wieder verdienten Beifall.
Rasant geht es auch bei Robin Mehnert und Vitor Garcia zu: Die Rollschuh-Akrobaten sorgen mit gewagten Stunts im Badeoutfit vergangener Zeiten für angehaltenen Atem beim Publikum. Tanzvorführungen, ein Feuerwerk und Fackelschwimmen komplettieren das Programm.
Hingucker: Menschlicher Schwan am Seeufer
Künstlerisch spannend ist es direkt am Seeufer: Körpermalerin Gesine Marwedel verziert nicht nur die Gäste auf Wunsch, sondern setzt ein kleines Projekt in Szene. Sie verwandelt eine junge Frau mit Farbe und Pinsel in einen Schwan. Das Ergebnis setzt die Künstlerin ins hohe Gras am Ufer des Sees.
Nicht nur Kunst und Unterhaltung werden groß geschrieben: Wichtig ist den Besuchern auch das breite kulinarische Angebot. „Das Fleisch für unsere Porschetta haben wir selbst mit vielen Kräutern aus den eigenen Gärten gefüllt“, sagt Gianni Hilliger. Gut fünf Stunden haben die Grillmeister allein für die Vorbereitung der Bratenstücke gebraucht. Einzig die Fleischauswahl habe man den deutschen Wünschen angepasst – Nacken- statt Bauchfleisch gibt es vom Grill oder aus dem Smoker. „Wegen der Kalorien“, sagt Hilliger und lacht. Bauchfleisch läge nicht so im Trend. Dazu serviert das Team leckere Antipasti und den passenden Wein aus der Zelt-Taverna gleich nebenan – alles perfekt für eine italienische Nacht.
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Von Mirko Bartels