Lehrte: Ortsräte bekommen höhere Zuschüsse wegen Corona

Vereine und Initiativen in den Lehrter Ortsteilen können in der Corona-Zeit auf eine zusätzliche und unbürokratische finanzielle Hilfe hoffen. Der Rat der Stadt hat unlängst mit dem Haushalt für das laufende Jahr auch den Topf mit den sogenannten Ortsratsmitteln verdoppelt. Statt der ursprünglich geplanten 36.900 Euro stehen nun 73.800 Euro zur Verfügung. Das Geld kann nun in den Ortschaften überall dort verteilt werden, wo in Vereinen oder Initiativen durch Corona besondere finanzielle Einbußen entstanden sind. Die Aufstockung der Zuwendung an die Ortsräte gilt allerdings nur für dieses Jahr. „Engagement verdient Wertschätzung“: Vor der Ratsentscheidung hatte sich unter anderem die SPD in Aligse für mehr finanzielle Zuwendungen an die Ortsräte starkgemacht. Deren Vorsitzender Jörg Zacharias hatte ins Feld geführt, dass gerade kleine und rein ehrenamtlich geführte Vereine ohne Geschäftsstellen und Verwaltungspersonal die Auswirkungen der Pandemie mit nur geringen Ressourcen stemmen müssten. Dabei gäben sich die Ehrenamtlichen viel Mühe, die Mitglieder auf teils ganz neuen Wegen und sehr kreativ zu erreichen. „Dieses Engagement verdient Wertschätzung und monetäre Unterstützung“, betonte Zacharias. Lesen Sie auch: Sportstätten: Vereine sollen keine Nutzungsgebühren zahlen In den Haushaltsberatungen hatte Bodo Wiechmann (SPD) dann betont, dass man den Aktiven in den Dörfern „Anerkennung zukommen lassen“ müsse. Auch er betonte, dass es sich bei der Verdopplung der sogenannten Ortsratsmittel um eine Einmalige Sache handele. CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Denke-Jöhrens hatte indes kritisch angemerkt, dass die Kernstadt keinen Ortsrat und die dortigen Vereine und Institutionen damit auch keinen Zugriff auf dem Topf hätten. Die Zuschüsse in der Kernstadt müsse man „über andere Töpfe bewerkstelligen“, räumte Wiechmann ein. Zuschuss hängt von Einwohnerzahl ab: Einig war sich der Rat trotzdem über den ungewöhnlichen Schritt. Die Zuschüsse an die Ortsräte orientieren sich an der Einwohnerzahl in den Dörfern. Lehrtes größte Ortschaft Ahlten bekommt nun rund 17.700 Euro, Aligse, Kolshorn und Röddensen zusammen gut 7800 Euro, Arpke stehen 9700 Euro zur Verfügung. Für Hämelerwald sind es rund 14.800 Euro, für Immensen fast 8500 Euro und für Sievershausen gut 8800 Euro. Steinwedel bekommt knapp 6400 Euro. Eine Erhöhung der klassischen Ortsratsmittel hat es laut Fabian Nolting, Sprecher der Stadtverwaltung, schon längere Zeit nicht gegeben. Je nachdem, wie sich die Einwohnerzahl eines Dorfes verändert, ergibt sich aber in jedem Jahr eine andere Summe. Von Katja Eggers und Achim Gückel