Lehrte: Laienspielgruppen Ahltener Unverzagte und Brummerbühne Sievershausen fehlt Gemeinschaft

Keine Aufführungen, keine Proben: Die Laienschauspielgruppen Brummerbühne in Sievershausen und Die Unverzagten in Ahlten haben im vergangenen Jahr wegen Corona komplett pausiert. Aufgrund der Abstands- und Hygienevorschriften war es ihnen nicht möglich, ihre Theaterstücke vor Publikum auf die Bühne zu bringen. Beide Gruppen haben geplante Termine frühzeitig abgesagt und darauf gehofft, 2021 wieder wie gewohnt auftreten zu können. Aber auch im neuen Jahr gestaltet sich die Situation wegen der Pandemie schwierig. „Wir haben Pläne und treiben sie voran, aber mit einem großen Fragezeichen dahinter“, berichtet Tobias Bartels, Pressesprecher der Unverzagten. Im Herbst würden Ahltens Laienschauspieler gern den Dreiakter „Aber, aber Herr Pfarrer“ zeigen. Die Proben dafür sollen im August beginnen, die Aufführungen wären im Oktober und November dran. „Wir hoffen, dass sich die Situation bis dahin vielleicht entspannt hat“, sagt Bartels. Aber es bleibe auch abzuwarten, ob die Menschen sich nach der langen Zeit des Abstandhaltens dann überhaupt schon wieder trauten, mit vielen anderen Zuschauern in der Pausenhalle der Grundschule zu sitzen. Abstandhalten ist auf der Bühne nicht möglich: Der Dreiakter sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr aufgeführt werden. Die Hobbydarsteller konnten jedoch nicht proben. Aufführungen wären 2020 zwischenzeitlich im kleinen Rahmen sogar möglich gewesen. „Aber Theaterspielen lebt ja nicht nur vom Auftritt vor Publikum, sondern auch vom Miteinander, und das ist bei bis zu elf Schauspielern gleichzeitig auf der Bühne nicht möglich“, erklärt Bartels. Lesen Sie auch: So magisch ging es 2019 im Weihnachtsmärchen der Unverzagten zu Mehr noch als der Kontakt zum Publikum und das Schauspielern auf der Bühne fehlt den Unverzagten aber die Gemeinschaft. Der Verein lebe ja auch von seiner Geselligkeit. „Gerade unseren langjährige Aktiven bricht es das Herz, dass sie sich nicht mehr austauschen können“, erklärt Bartels. Denn die letzte gemeinsame Probe war am 13. März 2020. Für den geplanten Dreiakter hatte lediglich eine einzige Leseprobe stattgefunden. „Wir fangen praktisch wieder bei Null an“, sagt Bartels. Derzeit stehen die Mitglieder lediglich per E-Mail in Kontakt. Der Vorstand trifft sich regelmäßig online zur Lagebesprechung. Brummerbühne denkt an Zwei-Personen-Stück und Onlineproben: Bei der Brummerbühne in Sievershausen warten ebenfalls schon alle sehnsüchtig darauf, dass es endlich weitergeht. „Auch wir vermissen die Gemeinschaft und das Zusammenspiel“, sagt die Vorsitzende Bianca Schäffer. Ausgerechnet im 70. Jahr ihres Bestehens musste die Brummerbühne die Stücke wegen Corona absagen. Die 36 Mitglieder ließen schweren Herzens auch den Neujahrsempfang und ihre Weihnachtsfeier ausfallen. Lesen Sie auch: Was macht Corona mit einer Stadt wie Lehrte, Frau Truffel? Bei der Weihnachtsfeier wollten sie eigentlich ihren für den Kulissentransport angeschafften, neuen Anhänger taufen. „Auch das muss verschoben werden, dabei haben wir im Namensvoting schon viele schöne Vorschläge bekommen“, berichtet Schäffer. Um den Mitgliedern in der Corona-Zeit wenigstens eine kleine Freude zu bereiten, waren Kalender mit Fotos von Ausflügen und Auftritten erstellt worden. Derzeit suchen die rund zehn Darsteller nach einem passenden Stück für die nächsten Aufführungen. Die ersten Proben sind vage für Juli geplant. „Wenn die Rollen verteilt sind, könnte zumindest schon mal jeder für sich zu Hause seinen Text lernen“, sagt Schäffer. Um die Kontakte möglichst gering zu halten, seien zudem Stücke mit nur zwei Personen denkbar. Auch gemeinsame Leseproben über Videochat kann sich die Vorsitzende vorstellen. „Das wäre allerdings eine Premiere.“ Von Katja Eggers