Lehrte: Junge Union fordert bessere Radwege

Im neuen Verkehrsentwicklungsplan, den die Stadt Lehrte in diesem Jahr verabschieden will, ist der Radverkehr einer der thematischen Schwerpunkte. Jetzt fordert die Junge Union Lehrte (JU) Verbesserungen in diesem Bereich. Mitglieder der CDU-Nachwuchsorganisation hatten seit November den Selbstversuch auf Lehrter Radwegen unternommen. Sie registrierten dabei allerhand Mängel. Unterdessen haben auch die Finanzpolitiker der Stadt Handlungsbedarf auf den Radwegen festgestellt. Sie wollen 115.000 Euro zusätzlich investieren, um Gefahrstellen besser erkennen und beseitigen zu können. Lesen Sie auch: Wie eine private Initiative neue Ideen für den Radverkehr in Lehrte sammelt Die Mitglieder der Jungen Union fuhren Strecken in der Kernstadt und in den Ortsteilen ab und berichteten anschließend darüber in den sozialen Netzwerken. Als ein Beispiel für dringend notwendige Verbesserungen führt die JU nun Fahrradwege an, die abrupt auf Straßen enden – etwa jene auf der Everner Straße und der Poststraße. Aber auch anderen „kritischen Situationen“ seien die Mitglieder begegnet, heißt es in einer Mitteilung. An den Engpässen auf der Manskestraße fehlten Schutzstreifen für Radfahrer, viele Radwege hätten eine mangelhafte Qualität. Kanten an Betonplatten rütteln Radler durch: Als Beispiel für letztere nennt die JU den Radweg zwischen Lehrte und Immensen, der aus Betonplatten besteht, deren Kanten für eine unbequeme Fahrt sorgten. Diese und weitere Erkenntnisse wolle man in die weiteren Beratungen um den Verkehrsentwicklungsplan einbringen. Der Radverkehr in Kernstadt und Ortsteilen müsse „qualitativ verbessert werden“. Lesen Sie auch: Warum Lehrtes Grüne zwei Hauptverkehrsadern in der Kernstadt zu Einbahnstraßen machen wollen Der Vorsitzende der Jungen Union und Ratsherr Marcel Haak ist zufrieden mit der von Marco Quesse koordinierten Reihe von Radtouren. „Den Corona-Regeln entsprechend sind wir alleine mit dem Fahrrad unterwegs gewesen“, sagt Quesse. Die in Fotos und Notizen gesammelten Ergebnisse werde man nun an die CDU-Fraktion im Rat der Stadt weiterleiten. Bei den Ratspolitikern rennt die Junge Union offene Türen ein. Die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und Die Linke hat in ihren Änderungsvorschlägen zum städtischen Haushaltsentwurf einen Betrag von 115.000 Euro gefordert. „Wir müssen uns genauer ansehen, wo Problemfelder auf Fuß- und Radwegen sind“, sagte SPD-Ratsherr Bodo Wiechmann unlängst im Finanzausschuss. Die Stadt möge Hinweise von Bürgern sammeln und eine Art Kataster jener Stellen anlegen, an denen nachgebessert werden müsse. „Es gibt einige hochproblematische Stelle“, sagte Wiechmann. Die rot-grün-rote Ratsmehrheit erntete mit dem Wunsch auch Zustimmung von der CDU. „Gegen solch einen Antrag kann man nichts haben, Verbesserungen werden wir uns nicht verweigern“, sagte CDU-Fraktionschef Hans-Joachim Deneke-Jöhrens. Am Mittwoch, 17. Februar, verabschiedet der Rat der Stadt offiziell den städtischen Haushalt – inklusive des Programms für die Radwege. Von Achim Gückel