Lehrte: ADFC macht Druck für Radschnellweg

Soll die Stadt Lehrte sich wieder um den Bau eines Radschnellwegs von der Kernstadt bis zur hannoverschen Stadtgrenze bemühen? Der Allgemeine Deutsche Fahrradbund (ADFC) in Lehrte beantwortet diese Frage mit einem kräftigen Ja. In einer Pressemitteilung fordert er den Rat der Stadt auf „endlich die Blockadehaltung aufzugeben und die Realisierung des Radschnellwegs zu unterstützen“. Hintergrund ist ein Vorstoß von Bürgermeister Frank Prüße. Er hatte unlängst vorgeschlagen, die Verhandlungen mit der Region in Sachen Radschnellweg wieder aufzunehmen, und eine entsprechende Vorlage zur Beratung in die politischen Gremien gegeben. Diese treffen sich wegen der Corona-Krise zwar vorerst nicht. Das Anliegen Prüßes ist damit aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Der ADFC fordert indes einen möglichst schnellen Grundsatzbeschluss pro Radschnellweg. Das sei auch im Zusammenhang mit dem kürzlich verabschiedeten Klimaschutzaktionsplan der Stadt sowie dem Verkehrsentwicklungsplan, der im Rathaus gerade fertiggestellt wird, ein folgerichtiger Schritt. 4,3 Kilometer langer Abschnitt kostet 1,6 Millionen Euro: Der ADFC erinnert auch an das Klimapaket des Bundes, das im Rahmen der Verkehrswende auf eine erhebliche Steigerung des Radverkehrs setzt und dafür „viele Millionen Euro“ locker mache, wie es in der Mitteilung heißt: „Mit Pedelecs wird der Radverkehr auf dem Schnellweg nach Hannover einen erheblichen Beitrag zur Verkehrswende in der Region leisten“, meint der Lehrter ADFC. Die Diskussion um dem Radschnellweg war in Lehrte im Jahr 2018 vorerst beendet worden. Damals beschloss eine Mehrheit im Rat, das Thema nicht weiter zu verfolgen. Es gebe innerhalb der Stadt Radverkehrsprojekte, die wichtiger seien und mehr Radfahrern dienten als der Schnellweg. Außerdem bemängelten die Politiker, dass unklar sei, wer die Folgekosten für Betrieb und Instandhaltung des Radschnellwegs tragen müsse und wie hoch diese seien. Die Kosten für den etwa 4,3 Kilometer langen Streckenabschnitt auf Lehrter Gebiet wurden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt. Davon sollte der Großteil aus einem Förderprogramm des Landes und 400.000 Euro von der Stadt getragen werden. Prüße hatte sich im Bürgermeisterwahlkampf vor einem Jahr für den Radschnellweg stark gemacht. Lesen Sie auch: Das ist der Vorschlag des Bürgermeisters für den Radschnellweg Diese Alternative Trasse war für den Radschnellweg schon im Gespräch Von Achim Gückel

Lehrte - ADFC macht wieder Druck für den Radschnellweg