Langenhagen: Sonnenweg wird saniert

Zwei Abschnitte des Sonnenwegs im Langenhagener Stadtteil Wiesenau sind nahezu fertig. Nun haben Arbeiter die dritte Passage in Angriff genommen. Auf einer Länge von gut 420 Metern wird die Strecke zwischen der Straße An der Autobahn und der Einmündung auf die Heinrich-Heine-Straße saniert. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 1,2 Millionen Euro. Diese teilen sich die Stadt, das Land Niedersachsen und der Bund aus dem Sanierungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenhalt im Quartier“ zu je einem Drittel. Parallel lässt die Stadt für weitere etwa 300.000 Euro die Regenwasserkanalisation erneuern. Stadtsprecherin Juliane Stahl nennt das gar ein Leuchtturmprojekt im Sanierungsgebiet Wiesenau. Die neue Asphaltdecke ist in Teilen bereits eingebaut. Auch die Fußwege sind samt taktiler Abschnitte vielfach fertig, neue Beete sind angelegt. Nichts erinnert mehr an das einstige, wenig einladende Grau in Grau. Anette Mecke, Leiterin der Abteilung Verkehr und Straßen im Rathaus, spricht gar von einem zuvor „schäbigen Aussehen“ – so wie sich der Sonnenweg noch vor gut sechs Monaten präsentierte. Schäbiges Aussehen soll Vergangenheit angehören: Seit März ist viel passiert. Auch wenn das nicht alle Anwohner ob der Einschränkungen für gut befunden haben. Teilweise hätten sich die Menschen über Baulärm und Schmutz beschwert, eine fehlende Zufahrt zu den Grundstücken oder die schwierige Situation speziell für Fußgänger. Doch die Beschwerden hätten sich in Grenzen gehalten, betont Mecke. Sie sagt aber auch: „Na klar, Einschränkungen sind da.“ Doch mit den Unannehmlichkeiten müssen sich die Wiesenauer noch bis Ende des Jahres auseinandersetzen. Dann soll die umfangreiche Sanierung beendet sein. Neben der optischen Aufwertung haben die Bauarbeiten zum Ziel, das Tempo des Kraftverkehrs zu drosseln, die Passagen für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu machen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Dazu werde der mittlere Abschnitt so umgestaltet, dass die Menschen sich dort gern aufhielten, betont die im Rathaus für Stadtplanung zuständige Christiane Söhlke. Dieser Bereich werde in etwa so wie der an der Freiligrathstraße in Höhe des Quartiersplatzes aussehen. Künftig Tempo 20 auf dem Sonnenweg: Dieses Herzstück des neuen Sonnenwegs befindet sich zwischen Bach- und Beethovenstraße. Dort, wo derzeit noch Bagger die Fahrbahn bis zu 60 Zentimeter tief auskoffern, entsteht langfristig dieser sogenannte Begegnungsbereich. Dort gibt es zukünftig keine Abgrenzung zwischen Gehweg und Fahrbahn. Vielmehr soll der auf kompletter Breite Rot gepflasterte Abschnitt allen gehören. „Hier gilt künftig Tempo 20“, kündigt Mecke an. „Es ist für alle Verkehrsteilnehmer etwas getan worden“, ergänzt Söhlke. „Wir schaffen einen breiteren und barrierefreien Gehweg, sortieren die Parkplätze und die Pflanzinseln neu“, beschreibt Mecke die Veränderungen in den bisher zwei der drei angefassten Bauabschnitten. Neben der neuen Asphaltdecke sollen die Gehwege bis Anfang September beiderseits der Fahrbahn verschiedenfarbige Pflastersteine erhalten. Als Grund für „die umfassende Neugestaltung in diesem Bereich“ führen die beiden Verwaltungsmitarbeiterinnen die hohe Frequenz auf dem Sonnenweg an. Wer etwa zur Adolf-Reichwein-Schule, zum Quartierstreff oder zur Stadtbahn-Haltestelle Wiesenau an der Vahrenwalder Straße wolle, quere diesen Abschnitt. Deshalb sind auch an allen auf den Sonnenweg einmündenden Straßen taktile Elemente für Menschen mit Behinderungen eingebaut worden. Arbeiten sind im Zeitplan: Auch wenn der eigentlich zweite Bauabschnitt erst jetzt an der Reihe ist, liege die Stadt Meckes Angaben zufolge im Zeitplan. Das sei coronabedingt, erklärt sie mit Hinweis auf die im April erlassene Kampfmittelverfügung der Region Hannover. Diese habe dazu geführt, dass die für Erd- und Tiefbauarbeiten zwingenden Sondierungen untersagt worden waren. In der Folge wurde der dritte Abschnitt vorgezogen. Lesen Sie auch: Coronavirus: Kampfmittelverfügung bremst Schulsanierung in Langenhagen Wie geht es weiter? Die ebenfalls in den Sonnenweg mündende Friedrich-Ebert-Straße ist bereits fertig saniert und als Spielstraße ausgebaut. Davon soll es perspektivisch in Wiesenau noch mehr geben, kündigt Mecke an. Speziell die schmaleren Querstraßen hat sie im Quartier dabei im Visier. Und noch etwas doch eher überraschend Positives hat Söhlke im Stadtteil festgestellt: „Öffentliche Sanierungsprojekte ziehen vielfach private Investitionen nach sich.“ Dabei verweist sie auf eine ehemalige Bäckerei am Sonnenweg, die von den Eigentümern nun aufwendig in Wohnungen umgewandelt worden war. Lesen Sie auch Baustelle im Sonnenweg Langenhagen: Anwohner sind genervt von Bauarbeiten Langenhagen: Grundschule soll mit Geld von Bund und Land aufgemöbelt werden Nach Bürgerbeteiligung in Langenhagen: Friedrich-Ebert-Straße in Wiesenau ist fertig saniert Sanierung in Langenhagen-Wiesenau startet mit Auftaktveranstaltung für Anwohner Stadt Langenhagen zieht beim Straßenbau die Notbremse Quartierstreff: Stadt Langenhagen und KSG setzen Kooperation unbefristet fort Langenhagen: Die Alte Mitte hübscht sich nun sichtbar auf Sanierungsgebiete in Langenhagen sollen mit Bürgerbeteiligung gestaltet werden Von Sven Warnecke