Langenhagen: Impfstart gegen Coronavirus in der City Park Residenz

Impfstart in den Pflegeheimen der AWO Jugend- und Sozialdienste: Ein Arzt hat am Donnerstag die ersten Bewohner und Mitarbeiter der City Park Residenz Langenhagen gegen das Coronavirus geimpft. Am Freitag, 8. Januar, wurde die Impfaktion fortgesetzt. „Das wird zu einer Entspannung führen“: Laut Regionssprecherin Christina Kreutz sind derzeit Tag für Tag vier mobile Impfteams in der Region Hannover unterwegs, insgesamt 179 Pflegeheime stehen auf der Liste. „Die vier Teams impfen pro Tag etwa 250 Menschen.“ Jetzt also auch in Langenhagen. „Ich bin richtig froh, dass es losgeht. Das wird zu einer Entspannung in unseren Pflegeheimen führen“, sagt Dirk von der Osten, Geschäftsführer der AWO Jugend- und Sozialdienste. Die gemeinnützige Gesellschaft betreibt außer in Langenhagen auch noch zwei Pflegeheime in Gehrden und Sehnde. Zwei Teams von den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund und Johanniter waren am Donnerstag und Freitag im Auftrag des Impfzentrums der Region Hannover und der Landeshauptstadt zu Gast in der City Park Residenz – unter ihnen ein Arzt, der vor Ort Fragen zur Impfung beantwortete. Impfbereitschaft bei Bewohnern ist hoch: Dabei beruht die Impfung auf Freiwilligkeit. Von den 154 Bewohnern des Heims an der Walsroder Straße haben sich 130 für eine Immunisierung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer bereiterklärt, berichtet Jan Behnen, Leiter der City Park Residenz. Mit der Resonanz sei man sehr zufrieden, da der Impfstart spontan anberaumt worden und die logistische Umsetzung aufwendig sei. „Wir konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nicht einfach per Flugblatt benachrichtigen, viele haben Gesprächsbedarf. Außerdem hat ein Teil unserer Bewohner einen gesetzlichen Vormund, den wir vorher fragen müssen“, erläutert Behnen. Von den Mitarbeitern habe sich mehr als die Hälfte für die Impfung entschieden. „Die Impfbereitschaft deckt sich mit den Erkenntnissen aus anderen Pflegeheimen“, sagt von der Osten. Er hofft, dass die mobilen Impfteams später auch die Mieter des Betreuten Wohnens immunisieren. Von ihnen hätten bereits 100 von 180 ihre Impfbereitschaft signalisiert. „Immunisierung ist gemeinschaftliche soziale Aufgabe“: Für die Mitarbeiter der City Park Residenz sei die Corona-Pandemie eine große zusätzliche Belastung, vor allem psychisch. „Alle Mitarbeitenden haben natürlich seit Monaten Angst, das Virus in die Einrichtung zu tragen, was schlimme Folgen haben könnte“, sagt von der Osten. Je mehr Mitarbeiter und Bewohner geimpft seien, desto mehr entspanne sich die Lage. „Wir sehnen uns alle nach Normalität“, sagt Behnen. Lesen Sie auch Wie Corona die Pflegekräfte belastet - ein Arzt berichtet von der Arbeit auf der Intensivstation Die Pandemie bedeutet auch einen zusätzlichen Arbeitsaufwand. Jeder Mitarbeiter der Langenhagener Einrichtung wird zweimal pro Woche auf Corona getestet. Auch die vielen externen Therapeuten, die regelmäßig im Pflegeheim arbeiten, müssen beim Betreten der Einrichtung getestet werden. „Dafür müssen wir einen Mitarbeitenden beschäftigen. Das bindet Arbeitskraft in einem Bereich, in dem ohnehin Fachkräftemangel herrscht“, sagt von der Osten. Die neuen Impfstoffe bezeichnet er als große Chance, die Pandemie zu bekämpfen und die Ansteckungsgefahr in den Pflegeheimen zu minimieren. „Die Immunisierung ist jetzt eine gemeinschaftliche soziale Aufgabe“, meint der Geschäftsführer. Von Frank Walter