Feuerwehreinsatz in Langenhagen: Halle brennt an der Hanseatenstraße

Ein Großfeuer hat am Mittwoch an der Hanseatenstraße in Langenhagen eine dreigeteilte Halle komplett vernichtet, in der unter anderem eine Autowerkstatt untergebracht war. Die dicke schwarze Rauchwolke war auch noch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen. Die Feuerwehr war bis zum Nachmittag im Großeinsatz. Zunächst war die Rettungsleitstelle gegen 9.15 Uhr von einem kleineren Brand ausgegangen. Schnell wurde jedoch klar, dass die dafür vorgesehenen Einsatzkräfte nicht ausreichen würden. Zweimal wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Einsatzkräfte auf den Weg ins Gewerbegebiet am Pferdemarkt geschickt. Insgesamt waren 101 Feuerwehrleute im Einsatz. Zwei Kilometer Schläuche wurden verlegt, insgesamt 75 Füllungen an Atemschutzflaschen verbraucht. Dichter Rauch steigt auf: Vor Ort war aus noch unbekannten Gründen in der Gewerbehalle das Feuer ausgebrochen. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte war noch leichter Rauch zu sehen, doch innerhalb weniger Minuten entwickelte sich daraus ein Großfeuer. Die Flammen schlugen teilweise mehr als zehn Meter hoch aus dem Dach der dreigeteilten Halle in Leichtbauweise. Da offenbar auch viel Kunststoff oder Treibstoffe brannten, färbte sich der anfangs leicht graue Rauch schnell schwarz. Per Handyapp wurden Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Flugverkehr am nahen Flughafen Langenhagen war laut einer Sprecherin jedoch nicht eingeschränkt. Die Polizei sperrte für die Feuerwehrkräfte aus allen sechs Langenhagener Ortsfeuerwehren sowie vom Flughafen die Hanseatenstraße ab. Auf der Haupteingangsseite und an der Rückseite der Halle brachte die Feuerwehr die Drehleitern aus Langenhagen und von der Flughafenfeuerwehr in Stellung. Andere Löschtrupps nutzten das offene Tor, eine rückwärtige Tür sowie Fensteröffnungen für ihre Löschangriffe. Weitere Einsatzkräfte verteilten sich an den Seiten der Halle, um die eng stehenden Nachbargebäude mit Wasserriegeln gegen ein Überspringen der Flammen zu schützen. Größtenteils gelang dies auch, an einer Nachbarhalle sengte die Hitze jedoch Teile des Dachfirstes an. Feuerwehrleute öffneten ein Stück der Fassade, um an die Glut zu gelangen. Zwei Einsatzkräfte werden verletzt: Während des Einsatzes wurden laut Stadtfeuerwehrsprecher Stephan Bommert zwei Beteiligte verletzt: Ein Feuerwehrmann erlitt eine leichte Handverletzung, neben einem Polizisten platzte ein Schlauch. Der Beamte musste ins Krankenhaus gebracht werden. Bommert sprach von einem komplizierten und in seiner Größe zumindest im vergangenen Jahr beispiellosen Großbrand. In der Halle hätten viele Gefahrenstoffe gelagert, die Räume seien verschachtelt und mit Fahrzeugen belegt gewesen. Immer wieder seien Gasflaschen und Spraydosen in der Hitze des Feuers explodiert. Einige Gasflaschen habe die Feuerwehr ins Freie geschafft, um sie zu kühlen. Mehrere Fahrzeuge verbrennen: Bis zum Nachmittag war die Feuerwehr mit einem Großaufgebot vor Ort. Sie legte einen dichten Schaumteppich über die Überreste der eingestürzten Halle, von der wenig mehr als die Grundmauern und Teile der Metallfassade übrig blieben Die betreffende Halle war etwa 20 mal 20 Meter groß. Sie bestand aus drei Bereichen, Schilder wiesen auf einen Autoglas-Dienstleister und einen Reifenservice hin. Durch die Tore und Türen waren mehrere Fahrzeuge, darunter ein Bagger, zu erkennen. Insgesamt sollen vier oder fünf Fahrzeuge verbrannt sein. Wie ein Nachbar berichtete, hatte er gemeinsam mit anderen noch schnell mehrere Fahrzeuge vom Hof gefahren, als die ersten Rauchwolken aus der Halle drangen. So verhinderten er und seine Helfer offenbar, dass auch diese Wagen von den Flammen bedroht wurden, und schafften zugleich Platz für die Einsatzkräfte. Zur Brandursache und zur Schadenshöhe war am Nachmittag noch nichts bekannt. Der Kriminaldauerdienst sollte laute eines Sprechers der Polizeidirektion Hannover den Brandort sichern. Am Donnerstag sollen dann Brandermittler nach der Ursache des Feuers forschen. Von Frank Walter