Abgesackte Straßen in Langenhagen: Suche nach Ursache dauert

Eines ist immerhin klar: „Die Trinkwasserleitungen von Enercity sind es diesmal nicht.“ Enercity-Sprecher Dirk Haushalter klingt durchaus erleichtert, als er noch vor dem Wochenende diese Nachricht überbringen kann. Die Anwohner zwischen Schilfkamp in Brink und der Kreuzung Hackethalstraße/An der Autobahn in Wiesenau tröstet dies jedoch wenig. Wie lange ihre Straßen noch gesperrt bleiben müssen nach dem Absacken verschiedener Bereiche, ist offen. „An beiden Stellen haben die Arbeiten allerdings bereits begonnen“, sagte Stadtsprecherin Juliane Stahl am Montag. Mitte Juli war zunächst ein Teil des Gehweges an der Kreuzung Hackethalstraße/An der Autobahn abgesackt. Die Stadt sperrte daraufhin die Kreuzung auf östlicher Seite auf unbestimmte Zeit. Für die Anwohner war dies ein unerwünschtes Déjà-vu: Bereits im Frühjahr 2015 war die Fahrbahn an dieser Kreuzung von einem lange unentdeckt gebliebenen Leck eines Enercity-Rohrs unterspült worden und darauf hin deutlich eingefallen. Für die Arbeiten war der Bereich über mehrere Monate bis weit in den Herbst gesperrt. Nur wenige Tage nach der neuerlichen Entdeckung an dieser Kreuzung sackte auch die Fahrbahn der nahe gelegenen Straße Schilfkamp nördlich des Autobahndamms ab. Sie ist inzwischen westlich der Straße Roggenkamp für den Durchgangsverkehr gesperrt. Betroffene Kanäle liegen in vier Metern Tiefe: Wie Stahl berichtete, hängen beide Stellen an verschiedenen Kanalsystemen. Ob die zeitgleich zutage getretenen Schäden in irgendeiner Weise miteinander zu tun haben, ist unklar. „Wir können derzeit nicht im Detail sagen, wie alt die betroffenen Bereiche sind, da sie dort erst später von der heutigen Stadtentwässerung Langenhagen übernommen worden sind.“ Wo genau im Laufe der vergangenen Jahrzehnte bereits Elemente erneuert wurden, sei unklar. „Sicher ist nur, dass die betroffenen Kanäle nach unserem Wissen zu unterst in diesem Areal liegen“, sagte Stahl. Da sich in diesem Bereich sehr viele Versorgungsleitungen im Erdreich befänden, müssten die anstehenden Arbeiten in einer Tiefe von rund vier Metern erfolgen. Dies verkompliziere schon den Beginn der Bauarbeiten. „Bei Gruben, die tiefer als 1,25 Meter sind, muss es einen speziellen Einbau geben, der verhindert, dass Erdreich nachrutscht“, sagte Stahl. Zudem müsse die Stadtentwässerung in diesen Bereichen das Grundwasser absenken. Zu diesem Zweck läuft dort bereits seit geraumer Zeit eine Pumpe, die zum Leidwesen einiger Anwohner mit einem Dieselgenerator betrieben wird. „Sollten sich durch das Abpumpen des Grundwassers bei Anliegern Schwierigkeiten beispielsweise mit dem Betrieb eigener Gartenpumpen ergeben, bitte ich um Nachricht“, sagte Stahl. Ähnliche Probleme hatten unlängst Kleingärtner in Hannover-Kirchrode berichtet, in deren Nachbarschaft aus einer größeren Baugrube Grundwasser abgepumpt werden musste. Wer derlei beobachtet, erreicht Juliane Stahl unter Telefon (0511) 73079393 oder per E-Mail an juliane.stahl@langenhagen.de. Von Rebekka Neander

Langenhagen - Abgesackte Straßen: Suche nach der Ursache dauert an