Laatzen: Weihnachtsmarkt auf Leineplatz ist eröffnet

„Sie dürfen das leider nicht hier auf dem Platz essen“, sagt Henry Knossalla und reicht eine Tüte mit gepuderten Schmalzkuchen unter der Scheibe hindurch. Seit Montag ist auf dem Leineplatz wieder die kleine weihnachtliche Budenstadt aufgebaut. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die Glühweinbude, wo sich sonst Stammkunden und Passanten zum Zuprosten treffen, fehlt. Der Markt beschränkt sich diesmal auf eine Schmalzkuchen- und Quarkbällchenbude und einen Mandel-, Crêpes- und Süßigkeitenstand. Verzehr auf dem Leineplatz ist untersagt: „Wir hätten gern auch Glühwein ausgeschenkt“, sagt Knossalla. Der Ausschank alkoholischer Getränke auf dem Platz sei allerdings untersagt. Aber auch, wer sich für Crêpes und Schmalzkuchen interessiert, muss sich gedulden. „Auf dem Platz ist ein Verzehrverbot“, sagt Betreiberin Marianne Knossalla. „Wir weisen die Kunden darauf hin und packen das Essen auf Wunsch auch ein.“ Das Verzehrverbot gelte auch für das Leine-Center. Lesen Sie auch: Uetzer Schaustellerfamilie bangt wegen Corona um ihr Lebenswerk Für den Familienbetrieb bedeutet das herbe Einbußen. Die Knossallas müssen nicht nur auf die Einnahmen aus Glühwein und Co. verzichten, auch das übrige Geschäft läuft deutlich schlechter als sonst. Marianna Knossalla schätzt den Umsatz auf gerade mal ein Drittel des normal Üblichen. „Wir warten auf das zweite Hilfsprogramm“, sagt sie. Aber auch dann würden nur 70 Prozent erstattet. „Zu Weihnachten gehört das doch dazu“: Etwas merkwürdig findet die Familie, dass der Alkoholausschank in der Region Hannover verboten, andernorts hingegen erlaubt sei. „Mein Bruder hat es in der Nähe von Hamburg mit einem Ausschank versucht“, sagt Marianna Knossalla. Allerdings erfolglos: „Die Leute wollten es gar nicht.“ Auch das sei eine Erfahrung in dieser merkwürdigen Zeit. Geöffnet bleiben soll die kleine Budenstadt bis Ende Dezember – falls nichts dazwischenkommt. „Es kann ja noch jederzeit der Lockdown kommen“, sagt sie. Auf jeden Fall sei das alles ohne die Glühweinatmosphäre nicht mehr das Gleiche wie früher. „Die Kunden sind alle enttäuscht. Wir hatten gehofft, dass doch noch etwas passiert. Zu Weihnachten gehört das doch dazu.“ Von Johannes Dorndorf