Laatzen: Radfahrer entdeckt Leiche in der Leine bei Grasdorf

Ein Radfahrer hat am Freitagvormittag im Laatzener Ortsteil Grasdorf eine männliche Leiche in der Leine entdeckt. Nach Behördenangaben war ein Mann mit seinem Kind gegen 11 Uhr am Reinekamp unterwegs, als ihm der leblose Körper in der Nähe einer Brücke über die Leine auffiel. Der Mann verständigte kurz nach 11 Uhr die Polizei. Die Feuerwehr barg die Leiche. Aufgefunden wurde der Leichnam etwa 20 Meter von der Brücke am Grasdorfer Wasserwerk entfernt, er hing mit dem Gesicht nach unten in Zweigen fest, die dort ins Wasser ragen. Die Feuerwehr setzte zur Bergung ein Rettungsboot an der Alt-Laatzener Talstraße ein. Von dort fuhren die Helfer rund 1,5 Kilometer flussaufwärts zur Wasserwerksbrücke. Gegen 12 Uhr gelang es den Einsatzkräften, den leblosen Körper an Land zu bringen und unter der Brücke abzulegen, wo er von Polizisten untersucht wurde. Polizei geht von Unglücksfall aus: Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass es sich um einen Unglücksfall handelt. Hinweise auf eine Gewalteinwirkung gebe es nicht, sagte eine Polizeisprecherin. Die Ermittlungen seien allerdings nicht abgeschlossen. So müsse die Identität nach erfolgter Spurensicherung noch abschließend geklärt werden. Man habe zwar eine „starke Vermutung“, um wen es sich handele, eine letzte Sicherheit gebe es jedoch nicht – zumal der Mann keinen Personalausweis bei sich getragen habe. Nach Einschätzung der Polizei ist der Mann zwischen 50 und 60 Jahre alt. Die Todesursache stehe nicht fest: Ob er ertrank oder etwa möglicherweise an einer Krankheit litt, ist ungewiss. In einem der Hohlräume zwischen den Stützen des Brückentragwerks war am Freitagmittag ein Nachtlager mit Schlafsack, Jacke und anderen Gegenständen zu sehen. Zur Frage, ob es sich möglicherweise um die Schlafstätte des Mannes handelt, äußerte sich die Polizei nicht. Der Wander- und Radweg entlang der Leine wurde in dem Bereich zeitweise während der Bergungsarbeiten gesperrt. Im Einsatz waren ein Dutzend Helfer der Freiwilligen Feuerwehr sowie mehrere Polizeibeamte. Nach ausgiebiger Reinigung der Einsatzutensilien rückte die Feuerwehr gegen 12.30 Uhr wieder ab. Von Johannes Dorndorf