Es wirkt wie ein Kahlschlag in der Leinemasch und doch haben die vielen Haufen mit Grünschnitt, die gefällte Bäume sowie die ,auf den Stock’ gesetzte Büsche einen Sinn. In Absprache mit den Natuschutzverbänden Nabu, BUND und der Ökologischen Schutzstation Mittleres Leinetal sowie den Behörden hat Enercity als Betreiber der Wasserwerke mehrere Flächen im Wassergewinnungsgebiet ausdünnen lassen.
Unter anderem wurden Teile der Naturschutzsicht wertvollen und im Laufe der Jahre überwachsenen Weißdorn-Hecken im Bereich Wehrkamp, Pfingstanger und Harkenblecker Furth frei geschnitten. Aus Verkehrssicherungsgründen seien zudem größere Bäume an Wegen entfernt worden wie auch an den Versickerungsbecken, da die Wurzeln die Substanz der Becken zerstören. Das Wassergewinnungsgebiet in der Leinemasch ist 200 Hektar groß, und der Großteil (180 Hektar) gehört zu Enercity.
Biotop- und Grünschnittarbeiten gebe es in unregelmäßigen Abständen von einigen Jahren, so Unternehmenssprecher Carlo Kallen. Eine derart große Maßnahme wie jetzt habe es aber zuletzt vor etwa 20 Jahren gegeben.
Wenn alte Bäume gefällt werden, sei dies zwar schade, aber aus naturschutzfachlicher Sicht auch notwenig, um verschiedene Landschaftsbild zu erhalten“, Sabrina Schmidt vom Nabu Laatzen: „Eine offene Wiese ist wichtig, damit Wiesenvögel dort brüten können.“ Hecken und Blütensträucher wiederum dienten als Brut- und Rückzugsraum sowie als Nahrungsquelle für Insekten und Vögel.
Grünschnitt wird in der Leinemasch geschreddert
Der im Februar großflächig angefallene Grünschnitt wird nach Angaben von Enercity noch diese Woche entfernt. Am Dienstag und Mittwoch zerkleinere ein beauftragte Dienstleister die Haufen mit einem Schredder vor Ort in der Leinemasch. Die Hackschnitzel werden anschließend abgefahren und energetisch verwertet.
Von Astrid Köhler