Laatzen: Jugendliche wollen bessere Bahn-Anbindungen

Der Jugendbeirat setzt sich für bessere Bahnanbindungen in Laatzen ein – insbesondere nach dem Ende des Unterrichts. Bei ihrer Sitzung am Mittwoch sprach das Gremium mit dem Laatzener Regionsabgeordneten Ernesto Nebot, der Mitglied des Verkehrsausschusses ist. Die Jugendlichen wollen erreichen, dass die Abfahrtzeiten der Stadtbahnen besser mit dem Stundenplan korrelieren. „Nach Schulschluss fährt die Bahn der Linie 1 von der Haltestelle Laatzen in Richtung Sarstedt schon um 13.24 Uhr ab, sodass viele Schüler die Bahn nicht mehr kriegen“, sagte Paul Steingraeber und verwies auf die Situation an der Albert-Einstein-Schule. Der kurz darauf abfahrende Verstärkungszug sei hingegen oft überfüllt. „Leute, die nach Sarstedt wollen, müssen dann 20 Minuten warten.“ Die Bahn der Linie 2 ab Neuer Schlag in Richtung Rethen fahre sogar bereits um 13.23 Uhr los. Nebot machte deutlich, dass solche Änderungen nicht leicht umzusetzen sind. „Fast jede Abfahrtszeit kommuniziert mit einer anderen“, sagte der Regionsabgeordnete. „Es macht wenig Sinn, so etwas nur für eine Haltestelle zu diskutieren.“ Nebot wies darauf hin, dass täglich etwa 470.000 Fahrgäste mit der Üstra fahren und 340 Bahnen in der Region unterwegs sind. Deren Fahrpläne seien bestmöglich mit anderen Bahnen, Bussen und S-Bahnen abgestimmt. „Das Thema ist sehr komplex.“ Die Anregungen will Nebot dennoch weitergeben. „Fahrkarten sind zu teuer“: Darüber hinaus wollte die Schülerin Olivia Golla wissen, ob die Ticketpreise nicht allgemein günstiger gestaltet werden könnten. „Eine Tageskarte für Erwachsene kostet 7,40 Euro, das ist zu teuer.“ Nebot erwiderte, dass die Preisgestaltung peu à peu weiterentwickelt werde. Inzwischen werde sogar über kostenlosen Nahverkehr diskutiert. „Vor einigen Jahren war so etwas noch undenkbar. Jetzt wird durchaus sachlich darüber gesprochen.“ Derzeit würde ein regulärer kostenloser Nahverkehr aber kaum funktionieren. „Wir haben dafür gar nicht genügend Kapazitäten.“ Der Sozialdemokrat forderte die Schüler dazu auf, eigene Ideen für den ÖPNV zu entwickeln – und bot an, einen Workshop zu organisieren, an dem sich auch Fachleute der Üstra beteiligen. Die Jugendlichen hätten dann die Möglichkeit, ihre Vorschläge zu den Fahrpreisen, der Taktung und den Anschlüssen direkt mit den Experten zu diskutieren. Die Veranstaltung soll für alle Laatzener Jugendlichen offen sein. Einen Termin will Nebot in Kürze bekanntgeben. Beirat informiert sich über Tierheim: Auch in Sachen Tierschutz wollen sich die Jugendlichen engagieren. Nachdem im Rahmen des Planspiels Pimp your Town im September zwei Anträge für den Bau eines Tierheims in Laatzen auf den Weg gebracht worden sind, hatte der Beirat jetzt Marlies Fabisch vom Tierschutzverein Hannover zur Sitzung eingeladen. Der Verein betreibt das Tierheim in Langenhagen. Fabisch beschrieb den Jugendlichen, welche Aufgaben der Tierschutzverein hat und dass es schon jetzt für die gesamte Region zuständig ist – auch für Laatzen. Mit zwei Enthaltungen entschied sich der Beirat daraufhin dafür, die Idee für ein Tierheim in Laatzen nicht weiter zu verfolgen. Statt dessen wollen die Jugendlichen die bestehende Einrichtung in Langenhagen unterstützen – sei es in Form von Tierpatenschaften oder Spendenaktionen. Lesen Sie auch: Schüler wollen besseren Nahverkehr nach Ingeln-Oesselse und Pattensen Jugendliche fordern Rauchverbot an Haltestellen Jugendbeirat fordert Klimanotstand für Laatzen Jugendliche erhalten wieder Mitsprache in der Politik Von Daniel Junker

Laatzen - Jugendliche wollen bessere Bahn-Anbindungen nach Schulschluss