Gebühren, Fahrpreise, Müllabfuhr: Das ändert sich 2021 in Laatzen

Zum Jahreswechsel treten in Laatzen eine Reihe von Änderungen in Kraft. Vielfach müssen Laatzens Bürger tiefer in die Tasche greifen – ob bei Fahrpreisen, Trink- oder Abwassergebühren. Die Änderungen im Überblick: Abwasser: Hausbesitzer und Mieter müssen im nächsten Jahr für die Abwasserentsorgung deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Stadt will die Schmutzwassergebühr um 18 Prozent erhöhen. Laatzens Bürger zahlen ab 1. Januar 2,18 statt 1,85 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühr für Regenwasser bleibt hingegen stabil bei 31 Cent pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Anliegerbeiträge: Anwohner von Straßen, die saniert werden, müssen ab 2021 wieder Ausbaugebühren zahlen. Nachdem die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) bislang vor Gericht scheiterte, hat die Stadt den selbst auferlegten Ausbaustopp bei der Straßensanierung beendet. Los geht’s 2021 in der Leinerandstraße und der Maschstraße. Fahrpreise: Bus- und Bahnfahren wird ab dem 1. Januar teils teurer, für einige aber deutlich billiger. Neu ist die Sechsertageskarte in der GVH-App. Im Sechserpack zahlen Kunden für ein Zwei-Zonen-Tagesticket im GVH-Bereich 6,17 statt 7,60 Euro. Ausgeweitet hat die GVH auch ihr Angebot auch für Rentner und Pensionäre. Die Monatskarte 63plus heißt jetzt Seniorennetzkarte, kostet 30 Euro (im Abo 25,50 Euro) und gilt für Ruheständler ab 60. Die alte Karte kostete 68,40 Euro. Die 15-Euro-Monatskarte für Schüler (Jugendnetzkarte) gilt nun auch für Azubis bis 23 Jahre. Die Fahrpreise für Einzel- und Tageskarten steigen hingegen im Durchschnitt um 0,74 Prozent. Einzel- und Sechser-Einzelkarten werden 10 Cent pro Fahrt teurer, Tageskarten kosten 20 Cent mehr, Tagesgruppenkarten 40 Cent. Bei Kurzstreckenkarten, Einzel- und Tageskarten für Kinder ändert sich nichts. Friedhofsgebühren: Die Gebühren für Bestattungen und die meisten anderen Nutzungen der Laatzener Friedhöfe bleiben 2021 stabil. Allerdings ändert sich etwas bei Trauerfeiern. Die Kapellennutzung wird auf den meisten Friedhöfen etwas günstiger, erstmals erhoben werden Gebühren für die Gleidinger Friedhofskapelle. Auf Beschluss des Rates werden für die kleine Kapelle am Brocksberg in Alt-Laatzen künftig 30 statt 31 Euro fällig, in der Ahornstraße sind es 152 Euro (bislang: 155), in Ingeln-Oesselse und Rethen jeweils 203 Euro (206), an der Kapelle Im Heidfeld 457 Euro (464) und in Gleidingen neuerdings 228 Euro. Grundsteuer: Eigentlich wollte die Stadt ab 1. Januar die Grundsteuer um 10 auf 610 Punkte erhöhen, um Anlieger von Straßen bei deren Sanierung zu entlasten. Die Erhöhung wurde jedoch zurückgenommen, da die Kommunalaufsicht die damit einhergehende Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung kritisch sieht. Sollte sich die Stadt Laatzen vor Gericht doch noch durchsetzen, könnte die Grundsteuererhöhung 2022 nachgeholt werden. Mehrwertsteuer: Auch Einkaufen wird im neuen Jahr teurer. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer um 3 auf 16 Prozent gesenkt. Ab dem 1. Januar gilt wieder der alte Satz von 19 Prozent. Mietpreisbremse: Ab 1. Januar greift in Laatzen die Mietpreisbremse. Bei der Wiedervermietung von Wohnraum dürfen Mieten dann nur noch bis zu 10 Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen – es sei denn, die Vormieter haben ihrerseits schon mehr bezahlt. Ausgenommen sind Wohnungen, die erst seit Oktober 2014 genutzt oder umfassend modernisiert wurden. Mieten dürfen zudem innerhalb von drei Jahren nur um maximal 15 Prozent erhöht werden. Und zwar bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete, die in Laatzen per Mietspiegel festgelegt ist. Müllabfuhr: Altpapier wird im neuen Jahr seltener abgeholt: Der regionale Abfallentsorger Aha hat angekündigt, Tonnen und Säcke nach den Osterferien 2021 – also ab 12. April – nur noch alle zwei Wochen abzuholen. Die Regelung gilt zunächst nur für Laatzen und alle anderen Umlandgemeinden von Hannover. Wer zwischendurch Altpapier loswerden will, kann dies weiterhin kostenlos an den Wertstoffhöfen und -inseln tun. Neu ist auch: Der Müll muss am Abholtag neuerdings bis 6 statt bis 7 Uhr an den Straßenrand gestellt werden. Wasser: Trinkwasser wird im Versorgungsbereich der Stadtwerke, zu dem auch Laatzen gehört, je nach Haushaltsgröße um 15 bis 18 Prozent teurer. Der Energieversorger begründet dies mit den anstehenden Investitionen bei der Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung. Nach Enercity-Angaben bedeute dies für einen durchschnittlichen Ein- bis Zwei-Personenhaushalt Mehrausgabe von 2,27 Euro im Monat, bei einem Einfamilienhaus mit vier Bewohnern seien es 5,91 Euro. Von Johannes Dorndorf