Corona-Zahlen in Laatzen steigen: Schulen, Kitas und Pflegeheime betroffen

Die Corona-Infektionszahlen in Laatzen wachsen derzeit in einem Maße an wie schon seit Wochen nicht mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Donnerstag auf 158,6 pro 100.000 Einwohner – und damit auf den höchsten Wert seit dem 23. Dezember. Der Trend hält bereits seit Tagen an. Am Donnerstag vergangener Woche lag die Zahl bereits bei 124,2, am Mittwoch dieser Woche dann bei 133,4. Nach Angaben der Region Hannover gibt es in Laatzen derzeit keinen eindeutigen Infektionsschwerpunkt – mit einer Ausnahme: In einer Pflegeeinrichtung seien 15 Bewohner und fünf Mitarbeiter nachweislich mit dem Virus infiziert. Für das Haus wurde ein Besuchsverbot verhängt. In einem zweiten Pflegeheim sei eine weitere Infektion festgestellt worden. Ausbruch in Rethener Seniorenheim: Die Region bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass es sich bei dem stark betroffenen Haus um die Convivo Seniorenresidenz in Rethen handelt. Der erste Fall sei dort am Mittwoch vergangener Woche gemeldet worden. Am Folgetag habe es bereits vier positive Testergebnisse gegeben, seitdem sei die Zahl weiter gestiegen. Wie in allen übrigen Heimen in der Region habe es dort mindestens einen ersten Impftermin gegeben. Dass es trotzdem zu einem größeren Ausbruch kam, könne damit zusammenhängen, dass der Impfschutz in der Regel erst zwei bis drei Wochen nach der zweiten Impfung seine volle Wirkung entfaltet, erläutert Regionssprecher Christoph Borschel. Auf die Frage, ob sich die positiv getesteten Bewohner und Mitarbeiter haben impfen lassen, kann die Region keine Angaben machen. „Da es keine Pflichtimpfung gibt, existiert auch keine Pflicht zu registrieren, wer geimpft ist“, sagt Borschel. Convivo äußerte sich am Donnerstagnachmittag nicht zu dem Thema. Auch fünf Schulen und drei Kitas sind betroffen: Im übrigen Stadtgebiet gibt es keine größeren Infektionsschwerpunkte. „Wir haben im Moment die Situation, dass es viele Infektionen im familiären und privaten Umfeld gibt“, sagt Regionssprecher Borschel. Zwar seien auch fünf Schulen im Stadtgebiet betroffen, ein Schwerpunkt sei dort jedoch nicht auszumachen: Die 13 gemeldeten Fälle verteilten sich auf unterschiedliche Einrichtungen. Das Gleiche gelte für die Kindertagesstätten, dort seien in drei Häusern insgesamt fünf Fälle gemeldet worden. Eine davon ist die Kindertagesstätte an der Masch, wo sich eine Erzieherin mit dem Coronavirus angesteckt hat. Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte, ist der Fall seit dem Wochenende bekannt. Zur Sicherheit sei auch eine zweite Mitarbeiterin nach Hause geschickt und eine Gruppe geschlossen worden. Über das weitere Vorgehen entscheide nun das Gesundheitsamt. Auch in der Kita Sudewiesenstraße sei eine Gruppe geschlossen worden, heißt es im Rathaus. Lesen Sie auch Interview mit Klinikchefarzt Jan Rudolf Ortlepp zur Corona-Lage Dass die Pandemie in Laatzen wieder etwas stärker grassiert, lässt sich auch an den absoluten Infektionszahlen ablesen. Am Donnerstag meldete die Region 118 nachweislich Infizierte, das sind elf mehr als am Vortag. Vor einer Woche waren es noch 98 Infizierte. Seit Donnerstag vergangener Woche haben sich 67 Laatzener neu angesteckt, seit Ausbruch der Pandemie sind es insgesamt 1317 Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist aktuell die dritthöchste unter den Regionskommunen – hinter Lehrte (173,2) und Wunstorf (177,8). Von Johannes Dorndorf und Astrid Köhler