Kita Isernhagen H.B.: Maschseekinder prüfen Kindeswohlgefährdung

Hat es einen Fall von Kindeswohlgefährdung in der Kita Kreugers Weg in Isernhagen H.B. gegeben? Dieser Frage geht aktuell der Träger Maschseekinder nach. Er hat ein offizielles Prüfverfahren in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendamt und der Polizei eingeleitet sowie einzelne Kita-Mitarbeiter vorerst freigestellt. Die Gerüchteküche bei diesem Thema kocht in Isernhagen aktuell hoch – der Träger verspricht eine umfassende Aufklärung, kann aber zum jetzigen Zeitpunkt den Fall weder bestätigen und dementieren. Prüfung nach Verdacht von Kindeswohlgefährdung: Eltern berichten, dass unter anderem ein Kind von einer Mitarbeiterin schwer geschüttelt und angeschrien worden sein soll. Zu den Details der Vorwürfe könne der Kita-Träger zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung nehmen, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Dennoch bestätigen die Maschseekinder, die in H.B. im Neubaugebiet Haselhöfer Vorfeld seit 2018 eine Kleinstkita mit 15 Krippen- und 25 Kindergartenplätzen betreiben, dass es Vorwürfe gibt. „Hinsichtlich des Verdachts der Kindeswohlgefährdung prüfen wir aktuell die Hinweise und arbeiten zu diesem Zweck eng mit den zuständigen Behörden zusammen“, teilt die pädagogische Betriebsleiterin der gemeinnützigen Maschseekinder GmbH, Franziska Gottschalk, mit. Die Prüfung erfolge mit höchster Priorität und Sorgfalt nach einem standardisierten Verfahren. „Zum aktuellen Zeitpunkt liegen uns keine stichfesten Beweise vor, die die Vorwürfe bestätigen oder zurückweisen“, betont sie. Mitarbeiter der Kita Kreugers Weg freigestellt: Eltern berichten zudem von einem Personalwechsel in der Kita. Auch das bestätigt der Träger. Der unter anderem mit dem Landesjugendamt abgestimmte Prozess sehe grundsätzlich eine Freistellung der Mitarbeiter vor. „Dementsprechend sind wir in diesem Fall vorgegangen“, sagt Gottschalk. Das Wohl der Kinder stehe stets an oberster Stelle. Nur durch die Freistellung der Mitarbeiter sei das mit Blick auf die Sorgfaltspflicht für die Zeit der Prüfung gewährleistet. Die Maschseekinder betonen: Auch die Eltern würden im Rahmen dieses Prozesses eingebunden und könnten ihre Argumente und Stellungnahmen einbringen. Ein Elternabend musste coronabedingt ausfallen, eine Befragung habe auf anderen Wegen stattgefunden. Es sei nachvollziehbar, dass das Interesse der Kita-Eltern an dem Fall groß sei, sagt Gottschalk. „Gleichwohl ist zum Schutz der Mitarbeiter auch immer unsere Pflicht abzuwägen, welche Informationen als gesichert bewertet werden.“ Nur diese könne man dann auch kommunizieren. Gemeinde begleitet den Aufklärungsprozess: Auch die Gemeinde Isernhagen kennt die Vorwürfe, die im Raum stehen. „Wir begleiten das eng“, sagt Silvia Voltmer, Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung und Sport. Die Gemeinde lege Wert darauf, dass die Vorwürfe aufgeklärt werden. „Die Gespräche mit den Maschseekindern verlaufen dazu sehr konstruktiv“, sagt Voltmer. Die Vorwürfe, die im Raum stehen, haben bereits zu Abmeldungen von Kindern in der Kita Kreugers Weg geführt. Das bestätigt der Träger. Nicht alle Abmeldungen stünden aber mit den aktuellen Vorwürfen im Zusammenhang. „Für die neu zu vergebenden Plätze übersteigt die Nachfrage bereits das Angebot“, teilt Gottschalk mit. Eine Auslastung von 100 Prozent könne zeitnah wiederhergestellt werden. Mit möglichst großer Transparenz wolle man die Prüfung der Vorwürfe nun vorantreiben – und die Eltern regelmäßig informieren, sofern neue Erkenntnisse vorliegen. Von Carina Bahl