Isernhagens Seniorenheime setzten auf Corona-Schnelltests

Zur Weihnachtszeit duftet es im Pflegeheim Renafan in Altwarmbüchen immer nach frisch gebackenen Keksen. „Der Duft erinnert die Bewohner an ihre Kindheit“, weiß Hausleiter Volker Zobiak. In diesem Jahr nicht weniger als vor Corona. Doch noch wichtiger sei ihm, dass die Bewohner daran ihre Freude haben. Das klappt: „Es macht unwahrscheinlich viel Spaß“, sagt Bewohnerin Margret Schäfer, Vorsitzende des Heimbeirats. Die 77-Jährige hat dieser Tage noch viel zu tun, schließlich sollen die Kekse für die Bewohner bis Weihnachten reichen. Das übliche Weihnachtsessen mit den Bewohnern und deren Angehörigen muss coronabedingt bei Renafan in diesem Jahr ausfallen. Und auch die Weihnachtsfeiern sind anders: Statt zusammen gibt es für die Tagespflege, den stationären Bereich sowie die Senioren-Wohngemeinschaften jeweils ein eigenes Fest. Seniorenpflegeheime gelten als Hochrisikogebiet in der Corona-Pandemie: Wie schnell ein Ausbruch dort für Todesfälle unter den meist sehr alten und schwachen Bewohnern führen kann, haben die Fälle in Lehrte und anderen Pflegeheimen erst kürzlich wieder bewiesen. Mindestabstände, Maskenpflicht und strenge Hygieneregeln bestimmen daher auch in Isernhagen den Alltag der Pflegeheime. Doch trotz der geltenden Maßnahmen und Einschränkungen ist es den Mitarbeitern der Heime wichtig, für die Senioren einen möglichst normalen Alltag mit verschiedenen Aktivitäten zu schaffen. Schnelltests für Besucher: Die Besuche von Angehörigen sind für älteren Menschen vor allem im tristen Herbst und Winter wichtiger denn je. Und so hat Renafan kein Besuchsverbot verhängt, sondern die Gästezahl auf eine Person pro Bewohner nach vorheriger Anmeldung beschränkt. „Besucher kommen aber nur mit einem negativen Corona-Test rein“, erklärt Hausleiter Zobiak. Seit Kurzem stehen dem Heim ausreichend Corona-Schnelltests zur Verfügung. Ein Ergebnis liegt nach 15 Minuten vor. Die Tests sind aber nicht nur für die Angehörigen der Bewohner gedacht, sondern auch für die Mitarbeiter, Bewohner und andere Gäste, wie etwa für die Friseurin oder den Pastor. „Wir testen momentan jeden Tag eine Stunde lang und am Wochenende sogar zwei“, sagt Zobiak. Bis jetzt laufe das Testen relativ gut. „Ich finde es gut, dass die Angehörigen so kooperativ sind“, sagt der Hausleiter. Die Sicherheit der Bewohner liege schließlich allen am Herzen. Kirchhorster Seniorenheim sorgt für viel Musik: Auch das Seniorenheim Lawson in Kirchhorst bietet Bewohnern, Mitarbeitern und Gästen einmal die Woche die Gelegenheit, sich auf Corona testen zu lassen. „Es wird sehr gut angenommen“, betont Inhaberin Karina Lawson. „Bis jetzt gab es kein positives Testergebnis.“ Damit dies auch so bleibt, schaut ihr Team genau darauf, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. „Wir achten gegenseitig aufeinander“, sagt die Leiterin. „Die Bewohner disziplinieren sich auch gegenseitig.“ Die Absprache mit den Angehörigen funktioniere derweil perfekt: Das Anmelden von Besuchen sei inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden. „Wir brauchen Zeit zur Vor- und Nachbereitung“, sagt Lawson. Dazu zähle das Desinfizieren und Lüften der Zimmer oder der sogenannten Schnackbox, einem Container vor dem Gebäude für Besuche. „Wir können immer noch zusammen lachen“: Die Betreuung durch die Mitarbeiter sei für das Wohlbefinden der Bewohner dennoch immens wichtig. „Wir können immer noch zusammen lachen und Spaß haben“, betont Lawson. Freude bereite den Bewohnern auch der tägliche Auftritt von zwei Musikern zum Abendbrot vor dem Seniorenheim. „Sie warten schon immer darauf“, sagt Lawson. Für die Weihnachtszeit haben sich die Leiterin und die Mitarbeiter ebenfalls noch etwas einfallen lassen. „Das ist aber eine Überraschung“, sagt Lawson. Lesen Sie auch: Isernhagens Kita-Kinder singen bei Renafan in Altwarmbüchen für Senioren Kreidegruß für die Menschen im Altwarmbüchener Seniorenheim Senioren-WG in Altwarmbüchen ist fertig und hat freie Plätze Von Lisa Höfel