Isernhagens Kitas im Lockdown: Erzieher halten Kontakt zu den Kindern

Der Corona-Lockdown ist gerade noch einmal bis März verlängert worden. Auch die Kitas in Isernhagen bleiben damit grundsätzlich geschlossen und halten nur für maximal 50 Prozent der Kinder eine Notbetreuung vor. Die andere Hälfte der Jüngsten muss zu Hause bleiben. In Vergessenheit geraten sollen sie aber nicht – die Erzieher beweisen gerade jede Menge Kreativität, um den Kontakt zu halten. Selbst Fasching und Rosenmontag müssen so nicht ausfallen. Kinder erhalten Päckchen mit Bastelideen: Kleine Päckchen mit unterschiedlichen Bastelideen packen die Erzieher der Kindertagesstätte „Die Arche“ in Trägerschaft der evangelischen Christophorus Kirchengemeinde ein. Zuletzt sei es ein Vogelhäuschen zum Ausschneiden und Kleben gewesen, samt Vogelfutter, sagt Kita-Leiter Philipp Wüpperling. In den kleinen Briefsendungen für die 72 Jungen und Mädchen zu Hause steckt alles drin, was sie benötigen. „Die Eltern müssen nicht mal mehr vor die Haustür“, sagt der Kita-Leiter und ist froh über die vielen Anregungen seiner Kollegen. Die Umschläge stecken die Mitarbeiter in die Briefkästen der Familien oder legen sie vor die Haustür. Persönliche Gespräche gibt es allerdings nur per Zufall am Gartenzaun. „Wir wollen den direkten Kontakt nicht forcieren“, sagt Wüpperling im Hinblick auf die geltenden Kontaktbeschränkungen. Deshalb telefonieren die Erzieher in unregelmäßigen Abständen mit den Jungen und Mädchen sowie den Eltern. Doch das ist nicht alles, was die Erzieher für die Kinder daheim auf die Beine stellen. So nehmen beispielsweise Mitarbeiter der Kita St. Marien in Isernhagen K.B. Videos mit Gesang und Bewegungsspielen sowie Mitmachgeschichten wie etwa eine Schatzsuche auf. Für die schlauen Füchse, die Vorschulkinder, steht vor der Einrichtung direkt an der St.-Marien-Kirche eine Kiste bereit. Dort können sich die Fünf- bis Sechsjährigen Arbeitsblätter aus einem Ordner herausholen, auf denen Mal-, Schneide- und Schreibaufgaben stehen. „Und die Kinder nehmen es sehr gut an“, sagt Kita-Leiterin Yvonne Dorsch. Erzieher bringen Kindern Geburtstagskrone nach Hause: Auf vielfältige Weise widmen sich auch die Erzieher der AWO-Kita in Altwarmbüchen den Kindern, die nicht in der Notbetreuung sind. Besonders gut kommt die Überbringung der Geburtstagskrone an. „Sonst feiern wir den Tag groß in der Kita“, sagt Leiterin Marlies Kahle. Aktuell bringen ihre Kollegen den Kindern die Krone nach Hause. „Angesichts der Notbetreuung läuft vieles anders. Wie verfassen Elternbriefe, organisieren für sie und die Kinder Zoom-Meetings“, sagt die Kita-Leiterin. Zudem gebe es viele Telefonate. Eigentlich wären laut Kahle nun die Elternabende dran. „Wir planen das weitere Jahr und besprechen mit den Familien die Übergänge von der Krippe in den Kindergarten oder von der Kita in die Schule.“ In der AWO-Einrichtung am Helleweg pflegen aber auch die Kinder Kontakt zu den Erziehern. Sie basteln ihnen etwas oder schreiben den Betreuern Briefe und bringen diese mit der Familie vorbei. „Es ist ein schönes Gefühl, dass die Kinder an uns denken“, sagt Erzieherin Christine Müller. Erzieher und Kinder chatten per Video: Unterhaltung per Videochat bieten auch die Erzieherinnen des Familienzentrums St. Margarete in Altwarmbüchen an. Mit dem Chatten am Smartphone oder Tablet hatten sie im ersten Lockdown begonnen und setzen es nun wieder fort. „Damit halten wir die persönliche Bindung zu den Kindern aufrecht“, sagt Kerstin Zühlke, Leiterin der Caritas-Kita. Inzwischen seien alle Kinder und Erzieher mit der Art der Kommunikation vertraut und etliche Angebote sorgen für Abwechslung zu Hause. Natürlich ersetzten all diese Aktionen und der Chat nicht den Alltag in der Kita. „Aber sie bewahren die Nähe zu den Kindern bis zum Normalbetrieb“, sagt Zühlke. Und auch das beliebte Faschingsfest muss im Corona-Lockdown nicht ausfallen. Etwa das Familienzentrum St. Margarete dekoriert für die Kinder in der Notbetreuung die Einrichtung und feiert getrennt in jeder Notgruppe für sich. Laut Leiterin Kerstin Zühlke gibt es Topfschlagen und andere Spiele unter Corona-Bedingungen. Und auch die Kinder daheim sollen dabei nicht leer ausgehen: Für sie hat das Familienzentrum eine kleine Faschingstüte mit Konfetti, Luftballons sowie einer Bastelanleitung für eine Maske gepackt. Andere Kitas feiern kein Fasching. „Bei uns können die Kinder verkleidet kommen“, sagt Yvonne Dorsch, Leiterin der Einrichtung St. Marien. Aber eine große Party, wie es sie sonst gibt, feiert der Kindergarten nicht. „Die Kinder, die zu Hause sind, sollen sich nicht zurückgesetzt fühlen“, sagt sie. Von Katerina Jarolim-Vormeier