Isernhagen: Kulturtresen erhält 80 000 Euro für eine mobile Bühne

Unverhofft kommt oft: Der Kulturtresen Isernhagen erhält 80.000 Euro aus dem Topf der Kulturförderung der Bundesregierung. Das Geld ist bereits verplant. Der Verein orderte dafür eine mobile Bühne samt Licht- und Tontechnik. Zusätzlich konnte der Vorstand auch noch Plexiglasscheiben sowie eine Absperrvorrichtung mit Pfosten und integrierten Bändern von dem Fördergeld kaufen. Diese Hygieneausstattung benötigt der Kulturtresen für Veranstaltungen in Zeiten der Corona-Pandemie – zumindest dann, wenn diese wieder möglich sein werden. Antrag hat sich ausgezahlt: „Wir haben zwar gehofft, aber ehrlich gesagt nicht daran geglaubt, dass wir das Fördergeld bekommen“, sagt Vereinschef Heiko Weichert. Bereits im Herbst hatten der Vereinsvorsitzende und der Vorstand den Antrag abgeschickt. „Wir mussten jede Menge Seiten ausfüllen und auch Angebote einholen. Und dann hat es wirklich geklappt“, sagt der Kulturtresen-Chef erfreut. Eine Auflage gibt es allerdings: Der Verein muss 8000 aus eigener Tasche zur Investition beisteuern. „Kein Problem“, sagt Weichert. „Das Geld dafür haben wir gespendet bekommen.“ Neue Bühne steht in 20 Minuten: Zwar kann der Kulturtresen wegen des zweiten Lockdowns derzeit keine Musikveranstaltungen auf die Beine stellen. Ob es einen Tanz in den Mai oder das Moorfest im Sommer geben kann, ist ungewiss. Doch wenn Veranstaltungen wieder möglich sind, wird die neue Bühne den Vereinsmitgliedern die Arbeit erleichtern. Das sogenannte Stagemobil hat den Vorteil, dass eine Person allein in der Lage ist, in nur 20 Minuten die Bühne aufzubauen. „Die Technik ist einfach und sicher“, sagt Weichert. Die Bühne ist auf einem 8,5 Meter langen Anhänger montiert und hat eine Grundfläche von sieben mal sechs Metern. Die Anschaffung schlage mit rund 50.000 Euro zu Buche, sagt Philipp Neessen, Ortsbürgermeister von Altwarmbüchen und Vorstandsmitglied im Kulturtresen. Ein weiterer Vorzug der Neuanschaffung sei, dass die Bühne auch schnell und flexibel für nur eine einzige Veranstaltung unter freiem Himmel aufgebaut werden könne. Der Verein rechnet mit der Lieferung in den nächsten Wochen. Kulturtresen sucht Helfer: Weitere 25 000 Euro investierte der Kulturtresen in neue Licht- und Tontechnik sowie in ein digitales Mischpult. Für die Technik hat der Vorstand zudem neue Rollcontainer angeschafft. „Damit müssten die Helfer beim Aufbau nicht mehr so viel schleppen“, sagt Vorstandsmitglied Klaus Nitschke. Denn längst nicht alle der aktuell 16 ehrenamtlichen Unterstützer seien in der Lage, schwere Kisten zu tragen. „Deshalb suchen wir nach wie vor neue Helfer“, sagt Nitschke. Für kommende Veranstaltungen, auch unter Corona-Auflagen, ist der Kulturtresen bestens gerüstet. Für weitere 4000 Euro hat der Vereinsvorstand Desinfektionsmittel samt Haltern, Spuckschutz aus Plexiglas sowie Absperrpfosten mit integrierten Bändern, die ein Einbahnstraßensystem ermöglichen, angeschafft. Gleichwohl geht Vereinschef Weichert davon aus, dass vor Ostern wegen der Covid-19-Gefahr keine Musikveranstaltungen stattfinden werden. Bis dahin muss der Verein die laufenden Kosten wie etwa Mieten und Versicherungen stemmen. Seit 2015 bietet der Kulturtresen Kulturprogramm in Altwarmbüchen an. Zudem organisieren die Macher den Tanz in den Mai, das Moorfest sowie den Weihnachtsmarkt im Zentrum von Altwarmbüchen. Der Verein hat auch die Organisation des Weihnachtsmarktes in Gehrden übernommen. Garage für neue Bühne gesucht: Bislang hatte sich der Isernhagener Verein Kulturtresen die Bühnen gemietet. „Das ist immer mit viel Aufwand verbunden gewesen“, sagt Vereinschef Weichert, der die Mietkosten auf jeweils 2000 bis 3000 Euro beziffert. Und für den Aufbau seien viele helfende Hände nötig gewesen. „Das fällt nun weg.“ Dafür hat der Kulturtresen ein anderes Problem: Der Verein sucht für den neuen Bühnenanhänger eine Garage oder eine Halle in Isernhagen. Wer dem Verein eine Unterstellmöglichkeit anbieten kann, meldet sich bei per E-Mail an info@kulturtresen.de oder unter Telefon (01 70) 5 51 78 72. Von Katerina Jarolim-Vormeier