Isernhagen: App für Bürgerhinweise zu Müll und Schäden in Planung

Illegal abgeladener Müll in der freien Landschaft oder innerorts an Stellen, wo er ganz und gar nicht hingehört, sind ein Ärgernis für viele Bürger. Doch wohin meldet man die Müllberge, wenn man sie entdeckt? Die FDP hatte per Antrag jetzt gefordert, dass die Gemeinde sich bemühen solle, dass die App des Abfallentsorgers Aha „Hannover sauber!“, die genau solche Müllmeldungen in der Stadt Hannover digital ermöglicht, auch für Isernhagen nutzbar werde. Daraus wird nun zwar nichts, dafür will das Rathaus noch einen Schritt weitergehen, um Bürgerbeschwerden künftig digital zu erleichtern. Aha leitet Datensätze aus der App bisher aus Kulanz weiter: Obwohl die Aha-App eigentlich nur für Hannover ausgelegt sei, nutzten auch einige Isernhagener den Service, um Müllecken bei sich zu melden, sagte Joost Götze, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, am Dienstagabend im Umweltausschuss. Aha sei dann auch so kulant, diese Datensätze an den Baubetriebshof in Isernhagen weiterzuleiten – aber eine generelle Ausweitung des Angebotes auf das Gemeindegebiet stehe nicht zur Debatte. Grundsätzlich sehe die Gemeinde aber die vielen Möglichkeiten, die so eine App bieten würde. „Es geht ja nicht nur um das Thema Müll“, betonte Götze. Ob umgeknickte Verkehrszeichen, Mängel bei der Grünpflege, kaputte Straßenlaternen – es gäbe viel Hinweise, die die Isernhagener über eine App melden könnten. „Deshalb testen wir gerade verwaltungsintern verschiedene Apps“, sagte Götze. In den nächsten Wochen seien weitere Gespräche mit Anbietern geplant, um die Kosten und Möglichkeiten für so ein Angebot in Isernhagen zu ermitteln. Der Politik solle dann eine Vorlage zur Diskussion vorgelegt werden. Im Ausschuss gab es für diesen Vorstoß viel Lob – aber auch den mahnenden Hinweis vonseiten der SPD, dass die Verwaltung auch schon jetzt auf Bürgerhinweise immer schnell reagieren sollte. Denn Bürger können sich seit vielen Jahren schon per E-Mail an ideenbeschwerden@isernhagen.de oder unter Telefon (0511) 6153 1012 mit Fragen, Anregungen und Hinweisen melden. Grüne fordern geschlossene Mülleimer in der Öffentlichkeit: Der Antrag der Grünen, künftig im Gemeindegebiet nur noch geschlossene Mülleimer aufzuhängen, um unter anderem Tiere daran zu hindern, den Inhalt aus den Drahtkörben zu wühlen, traf im Umweltausschuss hingegen auf keine Gegenliebe. Götze verwies auf die Kosten eines geschlossenen Mülleimers, die schnell bei 300 Euro pro Stück liegen würden – zudem wäre der Aufwand für den Bauhof beim Leeren der öffentlichen Mülleimer weitaus größer. Diese Einschätzung teilten auch die anderen Fraktionen. Die Idee der Grünen, im Zentrum Altwarmbüchens zudem öffentliche Mülleimer zu installieren, die auch das Trennen von Müll ermöglichten, scheiterte nicht zuletzt an den Gegebenheiten auf dem Bauhof. „Dort gibt es bisher kein Trennsystem“, erklärte Götze. Dann brächte es auch wenig, wenn die Bürger in den öffentlichen Mülleimern zuvor ihren Müll trennten. Von Carina Bahl