Corona in Isernhagen: Tänzer aus Neuwarmbüchen trainieren online im Lockdown

In zwei Jahren feiert die Tanzsparte des FC Neuwarmbüchen ihren 50. Geburtstag – und vor diesem Jubiläum setzen die Sportler auf eine deutliche Verjüngung. Die Weichen dafür haben die Mitglieder jetzt in einer Onlineversammlung gestellt, bei der sie Ute Wolf aus Altwarmbüchen zur neuen Spartenleiterin gewählt haben. Sie folgt auf Martin Stöger, der das Amt aus beruflichen Gründen aufgegeben hatte. Ihr zur Seite stehen Helga Schorn als Stellvertreterin und mit Peter Schorn der erste Mitgliedschaftsbeauftragte, den es je in der Sparte gab. Neun Paare gehören nach Aussage Wolfs derzeit zur Sparte, eines beendete im vergangenen Jahr die Mitgliedschaft wegen eines Umzugs, ein anderes aus Altersgründen. „Nun geht es uns darum, für die Zeit nach der Corona-Pandemie neue Mitglieder zu gewinnen“, begründet die Leiterin den neuen Posten in der Sparte. Peter Schorn sei auch beruflich im Bereich Marketing unterwegs und werde mit den Mitgliedern neuen Ideen entwickeln, um Nachwuchs zu finden. „Noch ist aber alles in der Findungsphase“, sagt Wolf und fügt hinzu, die Pläne würden auch mit Sigrid Bruncke und Karin Bleth abgestimmt, die den Vergnügungsausschuss bilden. Vier Paare trainieren an jedem Sonntag online: Schon jetzt aber könnten sich interessierte Tanzpaare melden, die ins Training einsteigen möchten. Denn: „Trotz der Kontaktbeschränkungen trainieren wir weiter“, sagt Wolf und fügt hinzu, allwöchentlich stehe am Sonntag von 17 bis 19 Uhr die Übungseinheit im heimischen Wohnzimmer auf dem Programm. Die Paare richteten ihre Laptops oder Tablets so aus, dass Trainer Michael Kleinwächter insbesondere die untere Hälfte – also Beine und Füße – sehe. Er tanze mit seiner Partnerin, wiederum komplett sichtbar, die Schritte vor, schaue sich anschließend die Trainingspaare an und korrigiere. Vier Paare nutzten dieses neue Angebot, für das ein jedes inzwischen seine eigene Routine entwickelt habe. „Eines steht fest: Den Corona-Tod sterben wir nicht als Sparte“, sagt Wolf mit Blick auf das Onlinetraining. Mittelfristig aber hoffe sie auf weitere Mitglieder, sowohl Anfänger, für die der Trainer nach der Pandemie einen ganz analogen Workshop plane, als auch für erfahrene Paare, die wieder einsteigen wollen. Auf dem Trainingsplan stehe das klassische Tanzschulrepertoire mit Standard und Latein, sagt die Altwarmbüchenerin, die bislang vor allem als Kommunalpolitikerin in Isernhagen öffentlich aufgetreten ist. Derzeit übten die Paare vor allem Latein, und das aus einem ganz pragmatischen Grund: „Die Tänze sind nicht so raumgreifend, sodass wir alle gut im Wohnzimmer trainieren können“, sagt sie. Immer wieder probierten die Mitglieder aber auch etwas Neues unter Kleinwächters Anleitungen aus – zuletzt versuchten sich die 35 bis 75 Jahre alten Tänzer an „Jerusalema“. Tradition soll trotzdem erhalten bleiben: „Unsere Sparte hat inzwischen Tradition, und wir Neuen wollen sie in jedem Fall am Leben erhalten“, gibt Wolf das Ziel vor. Dabei schaut das Trio auch auf jene Fahne, die der bisherige Spartenleiter Stöger ihnen übergeben hat: Sie stammt aus dem Gründungsjahr 1973 und soll, so die Hoffnung aller, schon bald auch wieder bei öffentlichen Veranstaltungen zu sehen sein. Weitere Informationen zur Sparte und zum Training gibt Ute Wolf unter Telefon (0179) 5974072. Im Internet ist der Verein unter www.fc-neuwarmbuechen.de/tanzen zu erreichen. Von Antje Bismark