Hemmingen: Fast 800 Briefe gegen Einsamkeit zu Weihnachten für Einsame

Mit Briefen gegen die Einsamkeit bringen Jutta Rustemeyer und viele Briefeschreiber zum Weihnachtsfest rund 800 Menschen im Stadtgebiet von Hemmingen viel Freude und Trost. Rustemeyer hat die an unterschiedlichen Stellen gesammelten Briefe jetzt an Altenheime und Pflegedienste übergeben. „Ich hatte im Radio von solch einer Aktion in Lüneburg gehört und mir spontan überlegt, sowas auch in Hemmingen zu organisieren“, sagt die pensionierte Lehrerin aus Hemmingen-Westerfeld. Mit den Briefen möchte sie älteren Menschen, die sich in der Corona-Pandemie und zum Weihnachtsfest einsam fühlen, Trost spenden und sie aufmuntern. Als „Lichtblick und etwas Besonderes“ sieht sie gerade in der heutigen Zeit dabei einen persönlichen Brief. Noch dazu „ist es schön, dass man ihn immer wieder greifen und in die Hand nehmen kann“. Briefe an Altenheime und Pflegedienste verteilt: Auf ihren kurzfristig Anfang Dezember gestarteten Aufruf, Briefe für unbekannte Empfänger in Hemminger Altenheimen und für hier von ambulanten Pflegediensten betreute Menschen zu schreiben, gab es bis zum vierten Advent regen Zuspruch. An den zahlreichen Sammelstellen im Stadtgebiet wurden exakt 798 Briefe - auch oft mit Texten, Gedichten und kleinen Geschenken – abgegeben. Zu diesen zählten selbstgebastelte Sterne, Teelichte und Engel ebenso wie von Kindern gemalte Bilder. Rustemeyer zeigt sich voller Dank. Es sei schön, dass sich Menschen für Menschen, die ihnen unbekannt sind, Zeit genommen haben, um ihnen eine Freude zu bereiten. „Durch Mundpropaganda und über 30 meiner Plakate haben auch Menschen über Hemmingen hinaus teilgenommen, beispielsweise eine Pattenser Backstube und Pfadfinder aus Bemerode“, sagt Rustemeyer. 231 der Briefe haben Jugendliche sowie Erwachsene privat, als Konfirmandengruppe oder über ihre Firmen beigesteuert, 295 Briefe Schüler aus Hemmingen, Hildesheim und Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont). Darüber hinaus sind 272 von Hemminger Kita-Kindern. Jutta Rustemeyer sammelt und sortiert die Briefe: Jutta Rustemeyer hat die – wie von ihr gewünscht - unverschlossenen Umschläge hinsichtlich ihrer Inhalte und optimalen Zuordnung sortiert, oft die Briefe dekoriert und gab sie nun vor dem Fest an vier ambulante Pflegedienste und zwei Hemminger Altenheime zur hausinternen Weitergabe an die – aus Datenschutzgründen – unbekannten Empfänger weiter. „Das geht zahlenmäßig sogar auf.“ Großes Lob gibt es von Bürgermeister Claus Schacht: „Ich finde diese Aktion sehr schön und bemerkenswert. Ich habe ebenfalls einen Brief geschrieben und würde mich freuen, wenn im nächsten Jahr diese Aktion wiederholt werden könnte.“ Wenn es eine Fortsetzung geben soll, wünscht sich Jutta Rustemeyer dafür Unterstützung. Wer mithelfen möchte, kann sie unter Telefon (05 11) 42 25 07 anrufen. Von Torsten Lippelt