Hemmingen: Drei Jäger führen Rehfamilie wieder zusammen

Revierpächter Paul-Eric Stolle hat eine Rehfamilie in Hemmingen-Westerfeld zusammengeführt. Unterstützung bekam er dabei von seinem ältesten Sohn Mattis, der im März dieses Jahres seine Jägerprüfung bestanden hat, sowie dem Jäger Detlef Lüer. Passanten hatten beobachtet, dass eine Ricke die viel befahrene Weetzener Landstraße überquert hatte. Ihre beiden Rehkitze folgten dem Muttertier bis zum Straßenrand und flüchteten anschließend wieder in den schützenden Bewuchs. Jäger tragen Rehkitze über die Landesstraße: Die drei Jäger begaben sich auf die Suche und waren schnell erfolgreich, teilt Dieter Schmidt, Vorstandsmitglied im Hegering Calenberg, mit. Sie trugen die Rehkitze tier- und artenschutzgerecht, wie er erläutert, über die Straße und konnten anschließend die geglückte Familienzusammenführung beobachten. Stolle warnt davor, dass Laien in solchen Fällen selbst aktiv werden. Denn beim Transport muss darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht mit der Hand berührt werden. „Sobald das Tier Menschengeruch annimmt, kann es von der Mutter verstoßen werden und muss dann zwangsläufig verhungern“, sagt er. Der Revierpächter weist auch darauf hin, dass Spaziergänger im Wald einzelne Rehkitze nicht streicheln sollten. Meist sei das Muttertier nicht weit und dem Kitz gehe es gut. In Zweifelsfällen sei es am besten, den zuständigen Revierpächter zu informieren. Für Hunde gilt weiterhin die Leinenpflicht: Paul-Eric Stolle appelliert zudem an alle Hundebesitzer, die noch bis zum 15. Juli geltende Leinenpflicht in der freien Landschaft einzuhalten. Diese diene dazu, eine Beunruhigung oder Störung der Waldtiere, insbesondere der Bodenbrüter, zu vermeiden. „Leider stößt die sonst gepriesene Tierliebe bei einigen wenigen uneinsichtigen Hundebesitzern schnell an ihre Grenzen“, bedauert Stolle. Von Tobias Lehmann