„Beim Thema Windradstandorte komme ich mir vor wie bei Wölfen und Schafen. Die Wölfe sind die Konzerne und Ackerbesitzer, die Schafe die in der Nähe wohnhafte Bevölkerung. Nur hat die Regierung vergessen, einen Schutzzaun zwischen beiden zu errichten“, sagt Bieger.
Der Diplom-Ingenieur blickt zurzeit auf 98 Meter bis zur Flügelspitze messende Windräder in 1100 Meter Entfernung. Künftig soll dort nun Energieunternehmen ermöglicht werden, ab 800 Meter Entfernung zur Wohnbebauung bis zu 20 Anlagen mit jeweils mehr als 200 Meter hohen Windrädern zu errichten.
"Das mindert die Lebensqualität und den Grundstückswert“, beklagt Bieger. Er habe nichts gegen Windenergie. Beim Zuzug vor mehreren Jahren habe er die bestehenden Windräder akzeptiert. „Aber halt mit dieser Größe und nicht in doppelter Höhe und näher“, betont er.
Stadt und Region hätten es verpasst, die Bürger vor Ort frühzeitig – etwa mit einer Informationsveranstaltung – über die geplante Windkraft-Entscheidung für das neue Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) und seine Auswirkungen zu informieren, kritisiert Bieger. Zudem sollte es bundesweit einheitliche Regelungen mithilfe von Gutachten geben, was im Hinblick auf die Windkraft sinnvoll und umweltfreundlich sei.
Von Torsten Lippelt