Weihnachten im Corona-Lockdown: So feiern die Gehrdener in diesem Jahr

Kann man trotz Corona-Pandemie ein schönes Weihnachtsfest feiern? Die Gehrdener Bürger beantworteten die Frage mit einem klaren Ja. Die Weihnachtstage werden diesmal anders werden – weniger Besuche, weniger Gemeinsamkeit. Die strengen Corona-Auflagen, auch während der Feiertage, nehmen die Gehrdener aber mit Gelassenheit hin und wollen sich den Umständen anpassen. Vor der Bescherung puzzelt die Familie gemeinsam: „Wir feiern im engsten Familienkreis“, erzählt Iris Perl. Es werde sich für sie nicht viel ändern in diesem Jahr. Wie immer sei sie mit ihrem Ehemann, den erwachsenen Kindern sowie ihrem Hund zusammen. Heiligabend beginne traditionell mit einem gemeinsamen Frühstück. Und es gibt im Hause Perl noch eine weitere lieb gewonnene Tradition: „Schon seit vielen Jahren schenke ich meiner Familie ein Fotopuzzle“, erzählt die 53-jährige Gehrdenerin. Während sie in der Küche „brutzle“, kann der Rest der Familie das Puzzle gemeinsam zusammensetzen. Am Nachmittag verwöhnt sie ihre Liebsten mit Kaffee und selbst gebackenen, süßen Köstlichkeiten. Vor der Bescherung stehe aber noch eine große Hunderunde mit dem sechsjährigen Flat Coated Retriever Johann durch den Wald auf dem Programm. Freiwillige Quarantäne für eine sichere Bescherung: Im engsten Familienkreis feiert auch eine 71-jährige Gehrdenerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. „Meine Tochter besucht mich am Heiligen Abend mit ihren Kindern“, erzählt sie. Besonders freue sie sich auf den Freiluftgottesdienst und die anschließende Bescherung mit ihren Enkelkindern. Heinz und Christiane Strassmann haben schon seit mehreren Wochen ihre Kinder und Enkelkinder nicht persönlich getroffen, sich nur online gesehen und gesprochen. Nun wollen sie trotz Corona mit ihnen gemeinsam Weihnachten feiern. „Unsere Tochter und ihre Familie sind wie wir selbst seit vergangener Woche in freiwilliger Quarantäne, sodass zum Heiligen Abend relative Sicherheit besteht, dass wir uns nicht infiziert haben“, meint das Ehepaar. Sicherheitshalber wollen alle am 24. Dezember einen Schnelltest machen, um auch das letzte Risiko auszuschließen. „Wir freuen uns sehr, sie alle mal wieder bei uns zu haben und mit den Enkeln auf den Weihnachtsmann zu warten“, sagt Heinz Strassmann. Dabei die strahlende Freude der Enkelkinder genießen zu können sei das schönste Geschenk für sie beide. Lichter in den Fenstern der Everloher Häuser: Für Johanna Wenzel gestaltet sich Heiligabend diesmal völlig anders. „Die Jahre zuvor waren meine Kinder und ich mit meiner Schwester und ihren Kindern im Winterzoo“, erzählt die Everloherin. Das sei vor allem für die Kleinen sehr schön gewesen. „Sie waren nach den zwei Stunden herrlich entspannt“, sagt sie. In diesem Jahr komme ihre Schwester mit Familie am frühen Nachmittag. „So können sich die Cousins und Cousinen sehen“, fügt sie hinzu. Bei Einbruch der Dämmerung werde sie mit ihrem Ehemann Patrick und den Kindern Raphael (6) und Olivia (4) einen Spaziergang durch den Ort machen. Ähnlich wie beim Martinsleuchten seien alle Bewohner vom Everloher Förderverein gebeten worden, Lichter vor ihren Häusern leuchten zu lassen. „Diese Illumination soll etwas Licht ins Dunkel und in die Herzen bringen“, sagt Wenzel. Die Treffen mit den Geschwistern ihres Mannes fallen in diesem Jahr wegen Corona allerdings aus. Von Heidi Rabenhorst