Robert-Koch-Krankenhaus Gehrden: Hindernisse sollen Verkehr bremsen

Das Robert-Koch-Krankenhaus (RKK) erthält ab 2022 einen neuen Gebäudekomplex. Anwohner befürchten in diesem Zusammenhang mehr Autos, Lärm und Immissionen vor ihrer Haustür. Das betrifft vor allem die Franzburger Straße, die der Hauptverkehrsweg in Richtung Krankenhaus ist. Die Stadt Gehrden möchte die Situation mit einem neuen Plan entschärfen. „Wir wollen versuchen, mit großen Kübeln oder anderen Hindernissen am Straßenrand das Tempo herauszunehmen“, sagt Sandra Dreier, Leiterin des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung. Denn nicht nur der Lärm und das Verkehrsaufkommen an sich seien ein Problem und belasteten Anwohner, sondern eben auch die Geschwindigkeit. Man habe bei Messungen festgestellt, dass sich Autofahrer nicht an die Vorgaben hielten, so Dreier. Lesen Sie auch Neubau am Klinikum Gehrden: Anwohner kritisieren Verkehrsplanung Krankenwagen sollen nicht eingebremst werden: Mit der Aufstellung von Hindernissen wolle man nun probieren, ob damit eine Verbesserung zugunsten der Anwohner zu erreichen sei, sagt die Fachbereichsleiterin. „Und die Kübel könnten wir auch schnell zurückbauen, sollte der Baustellenverkehr behindert werden.“ Eine Prüfung ist auch mit Blick auf Rettungstransporte notwendig. „Der Verkehr sollte weiterhin gut fließen, das gilt natürlich vor allem für die Krankenwagen.“ Die Anzahl der aufgestellten Verkehrsberuhigungen steht noch nicht fest, ebenso wenig das Datum der Inbetriebnahme. „Wir müssen noch mit der Region Hannover als unsere Straßenverkehrsbehörde Rücksprache halten“, sagt Sandra Dreier. Im Nordosten des RKK-Geländes errichtet das Klinikum Region Hannover (KRH) für rund 160 Millionen Euro ein neues Bettenhaus. Dieses soll das bisherige Bettenhaus im Südwesten des Areals ersetzen. „Es handelt sich im Grunde um einen Ersatz- und keinen Erweiterungsbau, zumal auch die Anzahl der Betten mit etwas mehr als 300 quasi konstant bleibt“, sagt Wolfgang Middelberg, Leiter des Fachbereichs Bau und Umwelt bei der Stadt Gehrden. Gutachten werden erarbeitet: Ab April dürfte der Bebauungsplan für vier Wochen ausliegen, berichtet Middelberg. Dann können sich Bürger dazu äußern. Im Mai oder Juni gibt die Stadt Stellungnahmen ab, vermutlich im Oktober könnte dann nach einem Beschluss des Rates die Baugenehmigung erteilt werden. „Das KRH hat uns mitgeteilt, wie wichtig das Einhalten des Zeitplans ist, weil für das KRH daran auch Förderungen gekoppelt sind.“ Bei einem Baubeginn 2022 soll der Komplex bis 2025 in Betrieb gehen. Aktuell untersuchen Sachverständige die Lage vor Ort. „Wir sammeln derzeit die notwendigen Fachgutachten ein“, sagt Middelberg. Dabei gehe es auch um Lärm und Verkehr. „Das sind natürlich wichtige Themen. Denn durch die Maßnahme rückt das Krankenhaus näher an die bestehende Bebauung ran.“ Und viele Anregungen zu diesen Themen hat die Stadtverwaltung ohnehin in den vergangenen Tagen und Wochen schon aus der Bevölkerung erhalten. Von Stephan Hartung