Gehrden: Wird die neue Mensa an der Oberschule für gut 10 Millionen Euro gebaut?

An der Oberschule (OBS) soll eine neue Mensa gebaut werden. 6,6 Millionen Euro sollte das Gebäude nach einer ersten Schätzung kosten. Doch die Investition fällt nun deutlich höher aus: Der Neubau wird vermutlich 10,6 Millionen Euro kosten. Das zumindest geht aus dem Entwurf des beauftragten Architektenbüros hervor. Die neue Mensa soll an der Kreuzung von Schulstraße und Lange Feldstraße gebaut werden. Der Vorentwurf orientiert sich an der Vorgabe, eine Zentralküche für die drei Schulen Oberschule, Grundschule Am Castrum und Grundschule Am Langen Feld zu errichten. Die Mensa umfasst 300 Sitzplätze in zwei Räumen, die Anordnung mit einer erhöhten Bühnenfläche soll die Nutzung der Räume auch für größere schulische und städtische Veranstaltungen ermöglichen. So soll die Mensa als Aula-Ersatz für die OBS und die neue Grundschule dienen. Enge Abstimmung mit der Oberschule: In Abstimmung mit der Schulleitung der Oberschule wurde das Mensagebäude inklusiv und unter Einbeziehung der Schülerfirma geplant. Für die Zwischenverpflegung der Schülerinnen und Schüler steht ein Kioskbereich zur Verfügung, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Im Obergeschoss ist eine Fläche für eine Hausmeisterwohnung vorgesehen. Der Grund: Das noch vorhandene Gebäude mit der Hausmeisterwohnung auf dem Gelände der Oberschule muss abgerissen werden. Es ist aber notwendig, dass auf dem Campusgelände ein Hausmeister auch außerhalb der Dienstzeiten präsent ist. Das Energiekonzept sieht einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien durch den Einsatz einer Luft-Wärmepumpe, den Anschluss an das bereits vorhandene Nahwärmenetz und die großflächige Anordnung einer Fotovoltaikanlage vor. Um zügig mit der Planung voranschreiten zu können, wird nun die Zustimmung der Politiker benötigt – zumal die überschlägige Ermittlung der Kosten ergeben hat, dass der bisherige Kostenansatz von 6,6 Millionen Euro um etwa 4 Millionen Euro überschritten werden könnte. Lesen Sie auch Neue Mensa an der Oberschule soll1,5 Millionen Euro günstiger werden Oberschule Gehrden: Sechstklässer pflegen eigenen Gemüsegarten Die Mehrkosten resultieren im Wesentlichen daraus, dass mehr Flächen im Raumprogramm benötigt werden – etwa 25 Prozent zusätzlich. Die Architekten machen deutlich: „Die planerische Umsetzung der Schulmensa mit der gewünschten Betriebsform einer Frisch- und inklusiven Ausbildungsküche, der Anzahl an Speisen und Sitzplätzen halten wir mit einer relevanten Verringerung der Raumflächen nicht für möglich“, heißt es in ihrem Entwurf. Ferner kommt es im Bereich des Hochbaus und der Technik zu Kostensteigerungen. Und: In der Machbarkeitsstudie waren Kosten für die technische Gebäudeausrüstung in den Außenanlagen nicht berücksichtigt worden. Entwurf liegt seit November vor: Bereits im November wurden die Politiker mit dem Entwurf des beauftragten Architektenbüros konfrontiert – und waren alles andere als begeistert. Weil sie noch Beratungsbedarf hatten, wurde nicht über das vorgelegte Konzept abgestimmt. Das soll jetzt am Dienstag, 12. Januar, nachgeholt werden, wenn sich ab 18 Uhr der Bildungsausschuss in der Festhalle Am Castrum trifft. Eine Entscheidung muss dann getroffen werden, weil andernfalls der Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Angesichts der notwendigen Ausschreibungen ließe sich der avisierte Baubeginn im August 2022 sonst nicht mehr halten. Die geschätzte Bauzeit beträgt rund 15 Monate. Dass die Mensa zeitgleich mit der neuen Grundschule Am Langen Feld, die Mitte 2023 stehen soll, fertig wird, ist vermutlich nicht mehr machbar. Von Dirk Wirausky