Gehrden: Herrenausstatter Eisenmenger spendet Masken für rund 30.000 Euro

Großzügige Spende in schweren Zeiten: Rolf Eisenmenger ist seit vielen Jahren Inhaber des Herrenausstatters Lo&Go in Hannover, wohnt aber seit 2013 in Gehrden. Wegen seiner Verbundenheit zur Burgbergstadt hat er trotz eigener geschäftlicher Krise jetzt der Initiative „Wir sind Gehrden“ rund 5000 hochwertige Schutzmasken im Wert von fast 30.000 Euro gespendet – darunter 1700 spezielle FFP2-Masken mit höherer Schutzfunktion. Das Gehrdener Netzwerk aus rund 100 Gewerbetreibenden soll die Masken im Stadtgebiet an ehrenamtliche Krisenhelfer, Senioren, Bedürftige und Personal in Senioreneinrichtungen verteilen. Gehrdener Netzwerk soll Verteilung organisieren: Dass von Eisenmengers Spende Menschen aus Gehrden profitieren sollen, hat einen guten Grund, Denn der Unternehmer wohnt nicht nur in Gehrden – „er gehört auch unserem Netzwerk an“, sagt Gilda Mittag. Sie hatte die Initiative „Wir sind Gehrden“ zu Beginn der Corona-Krise gegründet hat. Das Ziel: Die betroffenen Geschäftsleute sollen sich gegenseitig unterstützen und voneinander profitieren. Auf der Internetseite www.wir-sind-gehrden.de präsentieren sich inzwischen bereits rund 100 Mitglieder mit ihren Angeboten. Masken wurden regulär eingekauft: Das große Netzwerk hat Eisenmenger bewusst als Empfänger der Spende ausgewählt. Er sei davon überzeugt, dass die Masken bei den von der Netzwerkgruppe ausgewählten Organisationen gebraucht würden und Infektionen vermeiden helfen könnten, teilt er in einer Stellungnahme mit. Die Masken habe sein Unternehmen zwischen April und Juni regulär eingekauft und in den vergangenen Monaten in seinen Geschäften verkauft. „Jetzt sind die Läden auf unbestimmte Zeit geschlossen, und wir haben leider keinen Kundenkontakt“, sagt Eisenmenger. Deswegen übergebe er der Initiative den Restbestand mit einem Nettoeinkaufswert von etwa 28.000 Euro. Eisenmenger: „Die Masken werden jetzt gebraucht“: „Die Masken werden jetzt gebraucht – vor allem die FFP2-Masken, denn es gibt Beschaffungsprobleme“, sagt Eisenmenger. In seinen Läden solle nach der Wiedereröffnung ausschließlich das Kerngeschäft im Mittelpunkt stehen. „Und das ist Herrenmode und nicht der Handel mit Atemschutzmasken“, sagt der Herrenausstatter. Daher werde zum Jahresende der Restbestand der Masken gespendet und nicht mit ins neue Jahr in die Inventur genommen. „Wenn wir damit unseren Beitrag leisten können, ist das für uns ein versöhnlicher Jahresabschluss.“ Tafel-Helfer dürfen nur mit FFP2-Masken Lebensmittel ausgeben: Gilda Mittag und ihr Mann Olaf von der Werbeagentur Faktor haben jetzt in Gehrden mit der Verteilung begonnen. Insgesamt 500 Masken bekommt die Lebensmittelausgabe der Gehrdener Tafel. „Bei der wöchentlichen Ausgabe an Bedürftige dürfen unsere ehrenamtlichen Helfer nur jeweils eine FFP2-Maske pro Tag nutzen und müssen sie dann wegwerfen“, erläutert Leiterin Elisabeth Bekiersch. So seien die Regeln. Ohne die nicht waschbaren Spezialmasken dürfen die Tafel-Helfer demnach keine Lebensmittel verteilen. Bekiersch ist deshalb froh über die Spende. Tafel-Helferin Marlies Mazar bestätigt den Nutzen: Im Rahmen der kostenlosen Verteilung von FFP2-Masken an Risikopatienten und Senioren habe sie kürzlich wegen Lieferschwierigkeiten in Apotheken kein Exemplar mehr bekommen. Sie habe sich deshalb für ihren ehrenamtlichen Einsatz eine für rund 5 Euro gekauft. Die Tafel will zudem Masken an gefährdete Personen aus ihren angemeldeten Haushalten abgeben, damit diese sich mögliche Kosten sparen können. Zur Spende für die Tafel gehören auch waschbare Mund-Nasen-Bedeckungen aus Baumwolle sowie Einmalmasken. „Manche unserer Kunden haben nur einen Mund-Nasen-Schutz“, berichtet Bekiersch. Lesen Sie auch Die Initiative „Wir sind Gehrden“ setzt sich für den Zusammenhalt ein - und hat damit Erfolg Wir sind Gehrden: Netzwerk hält auch nach der Krise Auch DRK und Senioreneinrichtung sollen Masken bekommen: Das Ehepaar Mittag will auch an die Helfer der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie an die Senioreneinrichtung Haus Gehrden Masken verteilen. „Dort sind zwei Arzthelferinnen im Einsatz, die Senioren auf Corona testen“, sagt Gilda Mittag. Sie betont: „Einrichtungen, die dringend hochwertigen Mund-Nasen-Schutz benötigen, können sich bei uns melden.“ Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite von „Wir sind Gehrden“ sowie nach einer E-Mail an info@wir-sind-gehrden.de. Von Ingo Rodriguez