Gehrden: Die Sportler kommen zurück.

Rolf Meyer und Helmut Wettig blicken zufrieden auf den grünen Rasen. „Es kommt langsam wieder Leben auf die Bezirkssportanlage“, sagen die beiden Vorstandsmitglieder des SV Gehrden. Es tue allen gut, dass es allmählich wieder losgehe, meint Meyer – vor allem den Kindern. Noch sind die Trainingseinheiten nur auf den Sportplätzen möglich, Hallentraining ist bisher nicht erlaubt. „Wir hoffen, dass das Wetter gut bleibt“, sagt Meyer. Und so nutzen nahezu alle Sparten die Möglichkeit, sich wieder bewegen zu können. Trainer achten auf den nötigen Abstand: Schießen, passen – und Abstand halten. Für die F-Junioren des SV Gehrden kommt neben den fußballerischen Grundübungen eine neue Lerneinheit hinzu. Und so hallt das Wort „Abstand“ im Minutentakt über die Anlage an der Lange Feldstraße. Ein wirkliches Problem ist es bei allem Eifer für die jungen Kicker aber nicht. Sie halten sich an die Vorgaben. Zumal das Team um Trainer Leif Giesenbauer alles bestens vorbereitet hat. „Das Training ist für die Jungs wichtig“, sagt Giesenbauer. Sie haben endlich wieder die Möglichkeit, zusammen Fußball zu spielen. Dass dies mit gebremsten Schaum und ohne Wettkampfcharakter stattfindet, sei nicht so schlimm, meint Giesenbauer. „Wir legen sowieso mehr Wert auf die technischen Übungen“, sagt er. Kurz bevor die Kinder den Platz betreten haben, hat die Ü60-Fitnessgruppe ihr Programm beendet. „Wir haben diesem Moment entgegengefiebert“, sagt Übungsleiterin Petra Dobiasch. Allerdings sei die Beteiligung noch zurückhaltend. „Viele wissen noch gar nicht, dass die Gymnastik wieder begonnen haben, andere sind noch verunsichert“, erzählt Dobiasch. Die Fitnessgruppe muss auch noch improvisieren. Sonst werden die Übungen mit Musik begleitet und auch diverse Geräte kommen zum Einsatz. Das geht draußen nicht. Dennoch ist Susanne Sebastian froh, dass die Gruppe sich wieder treffen kann. Zwar habe sie auch zu Hause Sport gemacht und sei regelmäßig walken gewesen, „doch der gesellige Austausch hat einfach gefehlt“, sagt sie. Auch die Volleyballerinnen kommen auf die Sportanlage. „Gott sei Dank geht es wieder los“, sagt Trainer Mirco Wächter. Die Mädels hätten zwar Trainingspläne bekommen und seien die ersten drei Wochen auch noch hoch motiviert gewesen, „aber zum Schluss ließ die Motivation doch etwas nach“, gesteht Wächter. Nun können die Volleyballerinnen zumindest auf dem Beachfeld trainieren. Das sei zwar eine Umstellung, sagt die 14-jährige Charlotte, „aber auch eine neue Erfahrung.“ Glücklich ist auch die 16-jährige Maya. Sie macht Taekwondo. „Das Training hat mir sehr gefehlt“, sagt sie. Zwar habe es Onlinetraining gegeben, aber das ersetze nicht das Training in der Gruppe. „Ich habe auch meine Trainingspartner sehr vermisst“, sagt Maya. Ihre Trainerin Carolin Michigan bestätigt das. „Wir sind glücklich darüber, dass wir uns wieder zum Training treffen können“, sagt sie. Der SV Gehrden hat sich auf die Wiederaufnahme des Sportbetriebs vorbereitet und alle Hygieneregeln erfüllt. Es gibt einen Eingang und einen Ausgang, damit sich die Gruppen nicht begegnen. Dazu sind überall Desinfektionsmittel aufgestellt worden. „Wir halten uns an die Vorgaben und alle zuständigen Übungsleiter sind darüber informiert“, sagt Meyer. Was Wettig und Meyer besonders freut: Die Corona-Krise hat dem Verein keine Mitglieder gekostet. „Es ist niemand ausgetreten, im Gegenteil: Wir haben sogar drei neue Mitglieder aufnehmen können“, berichtet Wettig. Gelitten hat allerdings die Gastronomie im Sportheim. Laut Meyer hat der Pächter einen Einnahmeverlust von rund 25.000 Euro zu verzeichnen. „Wir unterstützen ihn und haben die Pacht für zwei Monate ausgesetzt“, sagt Meyer. Auch beim TV Jahn geht es wieder los: Auch beim TV Jahn Leveste ist die sportfreie Zeit vorbei. Nachdem die jüngeren Fußballer mit konsequenter Einhaltung der Verhaltens- und Hygieneregeln und dem gebotenen Abstand in Kleingruppen endlich mal wieder den Ball am Fuß gehabt hätten, sei es auch im Herrenbereich wieder losgegangen, berichtet der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Grosam. „Der Sportplatz füllt sich wieder regelmäßig“, sagt er. Ein vom TV Jahn Leveste aufgestellter Leitfaden sollen den Sportlern und Trainern Hilfestellungen im Trainingsbetrieb in Zeiten der Corona-Pandemie geben, der für alle auf der Vereinshomepage einsehbar ist. Seit einigen Tagen sind auch die Tore der Tennisanlage geöffnet. Für die Tennisspieler wurde von der Abteilung ein online Platzreservierungsportal neu eingerichtet, ein Hilfsmittel bei der Regulierung von Kontaktbeschränkungen und weiterer Schritt der Digitalisierung und Modernisierung. Auch wenn die gemeinschaftliche Saisoneröffnung ausfallen musste, bietet der TV Jahn tennisinteressierten Neu- und Wiedereinsteigern wieder besondere Angebote, zum Beispiel im Bereich von Trainingsstunden an. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (0151) 59882723. Lesen Sie auch: SV Gehrden bietet Mitgliedern Livesportstunden an SV schließt alle Sportstätten und ruft zu Solidarität auf Von Dirk Wirausky

Gehrden - Nach der Corona-Pause: Sportler kehren zurück auf die Plätze