Der neue Leiter des Johannes-Kepler-Gymnasiums (JKG) heißt Thomas Göhmann. Der 44-Jährige ist damit Nachfolger von Dieter Schwandt, der vor den Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Die Einrichtung mit derzeit rund 790 Schülern kennt Göhmann schon seit 2002, als er direkt nach dem Studium in Oldenburg als Referendar nach Garbsen kam. „Damals habe ich natürlich noch keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich hier mal Schulleiter sein würde“, sagt er lachend.
Seit 2014 in der Schulleitung
Deutlich absehbarer war der jetzige Karriereschritt dagegen 2014, als Göhmann erneut ans JKG wechselte. Wie zuvor bereits am Erich Kästner Gymnasium in Laatzen wurde er auch an dem im Stadtteil Auf der Horst Teil der Schulleitung. „Ich war als Koordinator unter anderem für die Stundenpläne zuständig und musste den Kollegen regelmäßig unangenehme Nachrichten überbringen. Zum Glück hat mir das offenbar niemand übel genommen“, sagt Göhmann rückblickend.
Abschied von den grünen Tafeln
Derzeit beschäftigt sich der neue Schulleiter aber lieber mit der Zukunft. Das heißt konkret: Welche Möglichkeiten bieten die neuen Medien für den Unterricht? „In den meisten Räumen stehen hier noch die guten alten Schiefertafeln“, sagt Göhmann. Das will er sobald wie möglich ändern – und ist deshalb bereits in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt Garbsen als Schulträger. „Wir haben momentan ein sehr junges Kollegium, diese Chance sollten wir nutzen“, sagt Göhmann. Vorbild könne dabei unter anderem die Oberschule in Berenbostel sein, die bereits seit Längerem auf sogenannte Tablet-Klassen setzt. Besonders fasziniert ist Göhmann etwa von einem Programm für den Biologie-Unterricht, mit dem die Schüler einen virtuellen Frosch sezieren können.
Weit fortgeschritten ist der Umbau des Schulhofs am JKG, der Göhmann ebenfalls sehr wichtig ist. Dort werden neue Aufenthalts- und Spielbereiche für den Ganztagsbetrieb gestaltet. Obwohl Göhmann Lehrer für Deutsch und Geschichte ist, will er außerdem die Naturwissenschaften stärken. „Die Kinder und Jugendlichen sollen selbst experimentieren und ihre Stärken herausfinden, immer möglichst nah an der Praxis“, formuliert Göhmann seine Ideen. Deshalb plane er unter anderem eine Zusammenarbeit mit Leibniz Universität in Hannover.
Rein statistisch betrachtet dürfte der 44-Jährige seinen neuen Posten übrigens für viele Jahre bekleiden. In der 50-jährigen Geschichte des Gymnasiums ist er gerade mal der vierte Schulleiter. Seine Vorgänger Fritz Weise (1968 bis 1988), Gerhard Krohne (1989 bis 2005) und eben Schwandt (2008 bis 2018) sind der Schule jeweils lange treu geblieben.
Freizeit? Ab in die Berge!
Seine künftig vermutlich noch rarere Freizeit will das selbst ernannte Nordlicht Göhmann auch weiterhin am liebsten im südlichsten Bundesland Deutschlands verbringen. „Bayern ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Beim Wandern in den Bergen kann ich mich so richtig entspannen.“
Von Gerko Naumann