Garbsen: Jugendliche entwickeln beim Planspiel plenergy Ideen für Energiewende in Garbsen

Welche Ideen haben Garbsener Schüler für mehr Klimaschutz in der Stadt? Und wie können sie selbst die Energiewende voranbringen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich derzeit 90 Jugendliche der IGS, der Oberschule Berenbostel und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums beim dreitägigen Planspiel Plenergy der Klimaschutzagentur der Region Hannover. Die Agentur und die Garbsener Stadtverwaltung kooperieren dafür anlässlich des neuen Formats Klima, Umwelt, Natur 2020 als Nachfolger der Umwelttage. Und ob die Begrünung von Dächern, die Mietminderung für sogenannte Loseläden, die Plastikverpackungen vermeiden, oder der Antrag, dass alle Schulmöbel aus recycelbaren Materialien bestehen sollten: Alle ihre Vorschläge haben die Neunt- und Zehntklässler am Dienstag bei der Tagung des Energiewende-Rats im Ratssaal vorgestellt. Geleitet hat die fiktive Sitzung Garbsens Bürgermeister Christian Grahl. Er ließ die Schüler darüber abstimmen. Die Ideen sollen in das Klimaschutzkonzept der Stadt einfließen, das die Verwaltung aktuell mit Unterstützung der Klimaschutzagentur und mit der Beteiligung lokaler Akteure erarbeitet. Schüler treffen sich in fünf Fachausschüssen: Das gilt auch für den Antrag mit dem Titel „1/S, bezüglich Installation von Photovoltaik auf kommunalen Liegenschaften“. Was sich anhört wie eine Beschlussvorlage für eine Sitzung des Stadtrats, ist eine Idee von Davin aus der Oberschule Berenbostel und seinen Mitschülern. „Wir wollen die Dachflächen von öffentlichen Gebäuden für den Einsatz von Fotovoltaik-Anlagen nutzen“, erklärte der Jugendliche. Damit könne man den Anteil erneuerbarer Energien in der Stadt erhöhen und gleichzeitig das Stromnetz ausbauen – für die zukünftige Nutzung der E-Mobilität. Der Antrag wurde angenommen – mit zehn Enthaltungen und einer Gegenstimme. „Eure Anträge sind richtig gut vorbereitet“, lobte Grahl die Schüler. „Das ist ja wie bei uns im Stadtrat.“ Denn die Schüler hatten sich vor der Sitzung – wie die realen Politiker – in den Fachausschüssen getroffen, und zwar zu den Themen Strom, Gebäude, Mobilität, Konsum und Öffentlichkeitsarbeit. Grahl: Dialog mit Jugend ist wichtig: Grahl zeigte sich angetan von der engagierten Diskussion der Schüler. „Wir wollen wissen, wie sich die Jugendlichen die Energiezukunft in Garbsen vorstellen“, sagte Grahl. „Gerade im hochaktuellen Thema Klimaschutz ist der Dialog mit den jungen Leuten wichtig.“ „Euer Engagement für den Klimaschutz ist beeindruckend“, lobte auch Darius Pilarski, Fraktionsvorsitzender der Grünen, der sich wie einige Kommunalpolitiker das Planspiel anschaute und in der Pause mit den Schülern sprach. „Kommt einfach mal in den Rat und informiert euch dort hautnah – und redet mit.“ Am Mittwoch treffen sich die Jugendlichen mit anderen lokalen Initiativen, darunter Garbsen for Future, Vertretern des Repair Cafés, des Nabu und ADFC. „Vernetzung ist wichtig“, gab Anja Kreikemeyer von der Klimaschutzagentur den Schülern mit auf den Weg. Das gesamte Planspiel Plenergy dokumentieren einige der Schüler mit Fotos, Texten und kurzen Videos für einen Blog, der online auf plenergy.de/garbsen20 zu sehen ist. Lesen Sie auch: Garbsener Schülerin demonstriert bei Fridays for Future Von Jutta Grätz

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