Wettbewerb der Schützenkönige: Das sind Burgwedels neue Stadtkönige

Stadtkönig, das ist in Burgwedel ein ganz besonderer Titel. Beim Wettbewerb der Majestäten dürfen nur die amtierenden Schützenkönige gegeneinander antreten. Eine gewisse Anspannung lag in der Luft, als die Schützen im Engenser Schützenhaus eintrafen. „Wir haben hier eine geballte Kraft. Jeder Verein will etwas Gutes zeigen. Weil auch Glück dabei ist, gibt es keine Favoriten“, sagte Volker Speckmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Burgwedeler Schützenvereine. Seit 40 Jahren gibt es den Stadtkönig-Wettstreit in Burgwedel. Ausrichter ist immer der Verein, aus dessen Reihen der letzte Stadtkönig kommt. Weil Amtsträger Olav Lahmann Engenser ist, trafen jetzt in seinem Dorf 20 Könige der sechs Burgwedeler Schützenvereine aus Fuhrberg, Großburgwedel, Kleinburgwedel, Wettmar, Engensen und Thönse aufeinander. Neuer Schießstand bewährt sich: Nervosität verspürten wohl auch die Ausrichter. Immerhin war es der erste große Wettbewerb auf dem neuen voll elektronischen Luftgewehrstand, der im Dezember letzten Jahres in Betrieb genommen wurde. Die Anspannung erwies sich jedoch als unbegründet. Alles lief wie am Schnürchen. Die Jugendlichen und Junioren schossen nur mit dem Luftgewehr und zwar drei Schüsse in zwei Serien. Für das Endergebnis wurden die beiden besten Teiler aus jeder Serie addiert. Die Erwachsenen gaben jeweils fünf Schüsse mit dem Luft- und mit dem Kleinkalibergewehr ab. Gewertet wurden die drei besten in Ringen. Paul-Jonas Hennigs aus Kleinburgwedel, der jüngste Teilnehmer, war nach seinem Einsatz zufrieden. „Ich war aufgeregt, aber ich habe mich nicht ablenken lassen“, sagte er stolz. Lara Thies aus Fuhrberg zeigte sich mit ihrer Leistung weniger einverstanden und machte die Wettbewerbsbedingungen dafür verantwortlich. „Wir haben in Fuhrberg eine ältere Schießanlage. Sie ist fröhlich und bunt, und ich fühle mich zu Hause. Hier ist alles kalt und nackt. Das Licht auf den Monitoren hat mich irritiert“, beklagte sie sich. „Mal sehen, wie die anderen geschossen haben.“ Sieger freuen sich über Erfolg: Am Ende hatte es doch für sie gereicht. Mit einem 186er Teiler ließ sie die Konkurrenz hinter sich. Die neuen Stadtkönige heißen: Dennis Seeger (Schützen, Wettmar, 57 Ring), Viola Borchers (Damen, Kleinburgwedel, 56 Ring), Lara Thies (Junioren, Fuhrberg) und Lilly Marie Lahmann (Jugend, Engensen, 136er Teiler). Für alle vier Sieger kam der Erfolg überraschend. „Ich bin erstmal perplex, aber es fühlt sich gut an“, sagte Lilly Marie Lahmann. Der Erfolg motiviere sie, noch mehr zu trainieren, um vielleicht irgendwann bei Ausscheidungen auf Landesebene antreten zu können. Auch Viola Borchers war überrascht. „Ich war viele Jahre lang immer Zweite und jetzt das. Mein kleiner Enkel wird mir jetzt wohl wieder eine Krone basteln. Darauf freue ich mich.“ Axel Düker, Bürgermeister der Stadt Burgwedel, gratulierte den neuen Stadtkönigen. Volker Speckmann nutzte den Stadtkönigwettbewerb, um eine besondere Ehrung nachzuholen. Er überreichte Mike Dytkiewicz, der seinen Vorsitz in der Schützengesellschaft Zentrum Engensen an Lars Müller abgegeben hat, eine Plakette für seine Verdienste. Bei der Teilerwertung ist der goldene Schuss genau in die Mitte einer Schießscheibe, der sogenannte Nullteiler, das Maß aller Dinge. Der Teiler gibt den Abstand des Schusses in Millimetern von der Mitte der beschossenen Scheibe an und zwar in tausendstel Millimeter beim Luftgewehrschießen und in hundertstel Millimeter beim Kleinkaliberschießen. Je weiter ein Schuss von dieser Mitte abweicht, umso höher ist der Teiler. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe einer Maschine, heutzutage vielfach schon elektronisch. Der Schütze bekommt bei der elektronischen Messung sofort nach jedem Schuss das Ergebnis auf einem kleinen Monitor angezeigt. Gleichzeitig kann das Ergebnis auch dem Publikum über große Bildschirme gezeigt werden. Diese Technik ist in Engensen bereits vorhanden. Geschossen wird immer auf eine zehnkreisige Ringscheibe. Neben der Teilerwertung gibt es auch eine Ringwertung. Bei der Ringwertung werden ausschließlich die geschossenen Ringe berücksichtigt. Die Zehn ist in der Mitte der schwarzen Scheibe. 30 Ring bedeutet, dass der Schütze dreimal in die Mitte getroffen hat. sy Lesen Sie auch: Engensen hat mehr Majestäten als üblich Treffsicher mit der neuen Schießanlange Von Sybille Heine

Burgwedel - Majestäten treten zum Wettbewerb an: Das sind Burgwedels neue Stadtkönige