Kleinburgwedel: Feuerwehrmusikzug setzt auf Online-Stammtisch

Für den Kleinburgwedeler Musikzug war der 12. Februar 1925 ein entscheidender Tag, der eigentlich bis heute jedes Jahr gefeiert wird. Mitten im Corona-Lockdown müssen die Musiker mit ihrer Tradition aber 96 Jahre nach der Gründung brechen. Damals waren zehn Feuerwehrkameraden im einstigen Vereinslokal im Gasthaus Zur Dorfschmiede Voß in Kleinburgwedel zusammengekommen. Aus dem Nichts heraus gründeten sie den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kleinburgwedel. Und diese Kapelle besteht bis heute. Nur zwei der zehn Mitglieder konnten damals Noten lesen oder ein Instrument spielen, was das Vorhaben durchaus abenteuerlich erscheinen lässt, wie der heutige musikalische Leiter Günter Dreblow meint. Doch irgendwie funktionierte es. Fortan begleitete die Gruppe viele Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten im Ort. Zum 75-jährigen Bestehen habe man eine umfangreiche Festschrift erstellt und ein sehr erfolgreiches Jubiläumskonzert gegeben, erinnert sich Dreblow. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Gründung der Spielgemeinschaft der Musikzüge Kleinburgwedel und Engensen im Jahr 2017, nun unter der Leitung von Anke Wöhler-Saupe. Die Hoffnung bleibt, das 100-Jährige mit großem Fest und Konzert begehen zu dürfen. Stammtisch über Zoom: Heute sind insgesamt 18 Musiker mit dabei, erzählt Dreblow. „Wir freuen uns auch immer über Nachwuchs“, betont er. Das Gesellige und das gemeinsame Proben seien gerade jedoch unmöglich. Der Kontakt werde dennoch gehalten. „Wir haben uns neulich zum ersten Mal zu einem Stammtisch über Zoom getroffen“, berichtet Dreblow zufrieden. „Es war nett und lustig, alle wiederzusehen.“ Über eine Videokonferenz zu musizieren, das halte er allerdings für keine gute Idee. Allein schon deshalb, weil bei vielen die technische Ausrüstung dafür nicht ausreiche. Das Proben müsse also noch ein wenig warten. Von Janna Silinger