Burgwedel: Planung für Kunst in Bewegung, Jazz unter Sternen und Stadtfest 2021

Jazz unter Sternen, Kunst in Bewegung, Stadtfest: Damit all das klappen kann, müsste Eventmanager Karlheinz Schridde die drei großen Burgwedeler Veranstaltungen eigentlich schon jetzt planen. Schridde organisiert die Veranstaltungen im Auftrag der Interessengemeinschaft Großburgwedeler Kaufleute (IGK). Doch die Pandemie mache die Vorbereitungen fast unmöglich, sagt Schridde. „Keiner weiß, wann Corona vorbei ist.“ Events müssen sich auch in Corona-Zeiten wirtschaftlich lohnen: Für Aussteller, Standbetreiber und den Veranstalter IGK reiche es nicht aus, dass die Infektionszahlen zurückgingen, erläutert Schridde. „Für uns stellt sich vielmehr die Frage, ab wann die Auflagen so weit gelockert werden, dass sich die Events auch wirtschaftlich lohnen.“ Bei strengen Auflagen seien der finanzielle und organisatorische Aufwand enorm. Für Einlasskontrollen und Absperrungen brauche es mehr Personal, gleichzeitig dürften wegen der Abstandsregeln weit weniger Gäste auf das jeweilige Veranstaltungsgelände. „Wir hatten deshalb bei Kunst in Bewegung im vergangenen Herbst mit 600 Gästen nahezu so viel Aufwand wie sonst beim Stadtfest mit 10.000 Gästen“, sagt Schridde. Kunst in Bewegung hat die besten Chancen: Trotzdem oder gerade deshalb, weil es schon einmal über die Bühne ging, hat dieses Fest dem Eventmanager zufolge auch 2021 die besten Chancen, zustande zu kommen. Kunst in Bewegung solle demnach am Tag der Kommunalwahlen am 12. September die Gäste in den Innenhof des Amtsgerichts oder in den Amtspark locken. „Dann ist hoffentlich schönes Wetter, und wer gewählt hat, kann uns danach besuchen.“ Rund 30 Künstlerinnen und Künstler seien startklar. „Sie sind froh, wenn sie endlich wieder ausstellen dürfen.“ Und weil das Hygienekonzept bereits erprobt sei, halte sich der Aufwand diesmal in Grenzen, meint Schridde. „Da weiß ich, was auf mich zukommt.“ Jazz unter Sternen soll Mitte Juli stattfinden: Das gilt für die anderen Feste nicht. Für die Reihe Jazz unter Sternen planen die Veranstalter statt normalerweise zwei Terminen diesmal nur einen. Aufgrund der späten Sommerferien ist Mitte Juli anvisiert. Das Event lasse sich auch mit wenig Vorlauf planen, sagt Schridde. Trotzdem will der erfahrene Eventmanager nicht zu viel Hoffnung wecken. Denn beim Picknick auf der Wiese im Rathauspark versammelten sich in der Regel Gruppen von sechs bis acht Leuten. „Wie willst du kontrollieren, aus wie vielen Haushalten sie stammen?“ Auch das beliebte Stadtfest im Herbst steht noch infrage. Die 1977 ins Leben gerufene Feier ist mittlerweile zur größten Burgwedeler Veranstaltung geworden. Rund 15.000 Menschen hatten 2019 das Fest in der Innenstadt besucht. Im vergangenen Jahr fiel es wegen der Pandemie aus. „Ob es dieses Jahr anders aussieht, kommt auf die Abstandsregeln an“, sagt Schridde. Stadtfest braucht Sponsoren – und die brauchen viele Besucher: Der Eintritt ist frei – das Fest finanziert sich über Sponsoren sowie über Teilnehmergebühren und Mitgliedsbeiträge der IGK. Aufgrund der hohen Kosten müsse das Stadtfest aber – wie auch die Livemusik am Vorabend – „einen gewissen Zulauf“ haben, betont Schridde, damit sich die Beteiligung für die Teilnehmer und Sponsoren lohne. „Bei einer erheblich geringeren Zahl von Besuchern, auch wegen eventueller Abstandsregeln, wird die Veranstaltung für sie uninteressant.“ Ohne die Sponsoren müssten Gäste mit 10 bis 20 Euro Eintritt pro Person rechnen. „Das können sich viele Leute jetzt erst recht nicht mehr leisten.“ Sollten die Burgwedeler das Stadtfest in diesem Jahr doch noch begehen wollen, ist das für die Zeit von Ende August bis Mitte September vorgesehen. Von Cristina Marina