Burgwedel: Metallbauer Rosenhagen veröffentlicht Biografie als Buch

Visionen haben, sich Ziele setzen, wissbegierig sein und Durchhaltevermögen zeigen – das sind für Heiko Rosenhagen, Chef des Kleinburgwedeler Metallbauunternehmens Rosenhagen, Merkmale, die zum Erfolg führen. Seine Erkenntnisse und Überzeugungen, sein Werdegang und die Geschichte seines Unternehmens sind Thema des in diesen Tagen erschienenen Buchs „Man muss kein Abitur haben, um erfolgreich zu sein“. Rosenhagen selbst hat dafür aber nicht zum Stift gegriffen, geschrieben hat es seine gute Freundin Christine Höcklin. Idee zum Buch kam auf einer Geburtstagsfeier: Die Idee zu dem Buch wurde vor vier Jahren geboren. Auf dem 50. Geburtstag eines Freundes erzählte Rosenhagen aus seinem Leben. In zahlreichen Anekdoten schilderte er, wie er es geschafft hatte, den von seinem Großvater 1952 gegründeten Betrieb von einstmals vier Mitarbeitern auf inzwischen 40 Beschäftigte auszuweiten und zu einem Unternehmen mit 4 Millionen Euro Jahresumsatz zu führen. Und immer wieder betonte er dabei: „Das habe ich ohne Abitur und Studium geschafft.“ Unter den Gästen war auch seine gute Freundin Christine Höcklin. Die Bissendorferin meinte spontan: „Darüber müsste man ein Buch schreiben!“ – und ließ mit ihrem Vorhaben fortan nicht locker. Lesen Sie auch: Firma Rosenhagen stellt sich vor Mehr als zehnmal trafen sich Rosenhagen und Höcklin in der Zeit danach, um über das Leben und Wirken des Metallbauers zu sprechen. Jedes Mal lief ein Tonband mit, und im Anschluss an die Treffen brachte Höcklin die Erzählungen zu Papier. „Dabei tauchte ich in die Welt dieses Handwerksbetriebes ein. Meine Faszination für die Abläufe und die unternehmerischen Entscheidungen steigerte sich mit jeder Erzählung“, sagt Höcklin. Die Soziologin und Physiotherapeutin fasste die Aussagen Rosenhagens in Kapitel zusammen. „Ich musste jedoch kaum etwas ändern. Heiko Rosenhagen hat oft absolut druckreif gesprochen.“ Firmenbiografie mit Kritik am Schulsystem: Herausgekommen ist eine 120 Seiten starke private Firmenbiografie mit zahlreichen Bildern aus dem Leben und Wirken Heiko Rosenhagens. Neben Passagen zum Werdegang des Unternehmers gibt es Kapitel mit unternehmerischen Tipps und Strategien sowie – der Titel lässt es ahnen – einer Kritik am herkömmlichen Schulsystem. Unterforderung, sinnloses Auswendiglernen oder das zusammenhanglose Lernen nur auf eine Note hin – das kritisiert Rosenhagen. „Ich brauchte immer ein Ziel, dann machte mir Lernen Spaß“, sagt er. „Auch den Hype um das Abitur sehe ich sehr kritisch“, sagt der 53-Jährige. Komplett lehnen er und seine Frau Bianca das Abitur jedoch nicht ab. Auch ihre beiden Kinder haben die Allgemeine Hochschulreife erlangt – auf einem Wirtschaftsgymnasium. Tochter Pia-Sophie absolviert gerade ein triales Studium, bei dem sie unter anderem den Abschluss der Metallbaumeisterin anstrebt. Sohn Ben-Robert macht eine Lehre zum Metallbauer im Familienbetrieb. Rosenhagen fordert mehr Respekt für den Handwerkerberuf: Was Heiko Rosenhagen allerdings verletzt, ist die Missachtung, mit der Handwerkern häufig begegnet würde. „Für viele stehen wir kurz hinter der Müllabfuhr, und dabei ist die systemrelevant“, sagt der 53-Jährige. Ein gutes Miteinander von Praktikern und Theoretikern statt Hochmut – das wäre für ihn erstrebenswert. Gute Kommunikation, Teamfähigkeit, langjährige Treue zu der Firma, in der man angestellt ist, sind Werte, die der Self-made-Unternehmer anderen weitergeben möchte. „Wenn ich dazu einen kleinen Beitrag geleistet habe, dann hat mein Buch seinen Zweck erfüllt.“ Das Buch „Man muss kein Abitur haben, um erfolgreich zu sein – Heiko Rosenhagen: Die Geschichte eines erfolgreichen Handwerksbetriebes“ von Christine Höcklin erscheint im Tredition-Verlag, ISBN-Nr: 978-3-347-17541-9 und kostet 20,60 Euro. Von Gabriele Gerner