Burgwedel: Lehrer erhalten iPads für den Unterricht später

Stufe für Stufe setzt die Stadt derzeit den Medienentwicklungsplan der Burgwedeler Schulen um. Doch es geht nicht ganz so schnell vorwärts wie gewünscht und geplant – drei Monate hinkt die Umsetzung mittlerweile dem Zeitplan hinterher. EDV-Chef Plapper kündigt seinen Job: Und dieser Verzug könnte in den kommenden Wochen noch ein Stück weiter anwachsen. Denn: Steffen Plapper – der Kopf hinter dem Projekt – hat seine Stelle als städtischer EDV-Chef gekündigt und räumt Ende März seinen Schreibtisch im Rathaus. „Wir haben die Stelle bereits ausgeschrieben, und das Auswahlverfahren wird zurzeit durchgeführt“, sagt Bürgermeister Axel Düker. Ist ein Nachfolger gefunden, muss er oder sie sich erst noch in die Materie einarbeiten. Gemeinsam mit einem Freund macht sich Plapper selbstständig und berät künftig Firmen und öffentliche Einrichtungen in allen EDV-Fragen. „Mit der Selbstständigkeit setze ich einen lang gehegten Wunsch um“, erklärt er. Noch ist die Firma in Hannover beheimatet, wird aber demnächst nach Kirchhorst umziehen. 1,07 Millionen Euro aus Digitalpakt für Burgwedeler Schulen: Doch dass es bei der Umsetzung des Medienentwicklungsplans ein wenig hakt, liegt nicht zuletzt am Digitalpakt der Bundesregierung. „Wir haben unseren Plan zu einer Zeit aufgestellt, als es noch keine Unterstützung vom Bund gab. Deshalb mussten wir ihn nun anpassen, um die Zuschüsse abrufen zu können. Das hat eine Zeit gedauert“, erklärt Plapper. Insgesamt stehen Burgwedel 1,07 Millionen Euro aus dem Digitalpakt zu. Allerdings ist die Vergabe an Auflagen geknüpft. Voll förderungsfähig ist beispielsweise der Aufbau digitaler Infrastruktur. Dieser Schritt ist jedoch bereits in den Burgwedeler Schulen erledigt. Kabel- und WLAN-Netze stehen, die letzten Server werden in den kommenden Wochen in Grundschulen installiert. Die Stadt bezahlte die Rechnungen aus der eigenen Kasse, da es bei der Auftragsvergabe noch keinen Digitalpakt gab. Nachträglich können diese Kosten nicht mehr aus dem Fördertopf beglichen werden. Damit wären dann die ersten beiden Punkte des fünfstufigen Medienentwicklungsplans erledigt. Stadt muss iPads für Lehrer selbst bezahlen: Nächster Schritt ist nun die Anschaffung von iPads für alle Lehrer und die Ausbildung an den Geräten. Diesen wird Plapper nicht mehr begleiten. „Die Ausschreibung für den Kauf der iPads wird bereits mein Nachfolger übernehmen müssen“, sagt der scheidende EDV-Chef. Und gerade bei diesem Schritt zeigen sich die Schwächen des Digitalpakts, sagt Plapper. „Die Anschaffung der Hardware für die Lehrer ist nicht förderungsfähig.“ Warum das so ist, könne er nicht nachvollziehen. Er hofft aber noch auf Änderungen am Digitalpakt. „Da ist einiges in Bewegung, derzeit werden die Kommunen benachteiligt, die sich bereits selbst mit dem Thema beschäftigt und investiert haben. So wie uns geht es auch noch einigen anderen Städten.“ Schüler sollen Ende des Jahres Geräte bekommen: Und auch die digitalen Endgeräte für die Schüler dürfen nur in einem begrenzten Rahmen aus dem Digitalpakt angeschafft werden. „Dafür hat jede Schule 25.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Plapper. „Der Bund will so verhindern, dass Städte für ihre Bildungseinrichtungen das Geld einfach für Geräte ausgeben, ohne dass sie die dafür eigentlich notwendige Infrastruktur besitzen.“ Eine Vorgehensweise, die der EDV-Experte grundsätzlich für sinnvoll hält. „Allerdings sollte man Lösungen für Kommunen finden, die bei der Digitalisierung ihrer Schulen schon weiter sind.“ Der Termin, die Lehrer im ersten Quartal dieses Jahres mit iPads auszurüsten, ist nicht mehr zu halten. Ende des Jahres sollten als letzte Stufe des Medienentwicklungsplans 320 iPads für die Schüler angeschafft und die Geräte erstmals im Unterricht eingesetzt werden. „Ich hoffe, dass sich dieser Termin noch realisieren lässt“, sagt Plapper. Lesen Sie auch: 500 iPads für Lehrer und Schüler Rat beschließt Medienentwicklungsplan für Burgwedeler Schulen Von Thomas Oberdorfer

Burgwedel - Lehrer erhalten iPads für den Unterricht später