Burgwedel/Isernhagen: Pestalozzi hofft auf rasche Covid-Impfungen

Die Pestalozzi-Stiftung bereitet sich auf die Covid-Impfungen vor. Nach dem Stufenplan des Robert-Koch-Instituts sollen Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer in Stufe zwei zusammen mit den 75- bis 79-Jährigen geimpft werden. Bei Pestalozzi betrifft das ungefähr 200 Werkstattbeschäftigte, 80 Heimbewohner sowie 40 Männer und Frauen im betreuten Wohnen, außerdem das pädagogische Fachpersonal mit mehr als 65 Personen allein in diesem Bereich. „Wir verteilen schon Infos zur Impfung in leichter Sprache“, berichtet Andrea Sewing, Leiterin der Behindertenhilfe. Einen konkreten Termin für den Impfstart gebe es bisher nicht. Lesen Sie auch Burgwedeler Pestalozzi-Stiftung muss Werkstattlöhne kürzen Anders als bei der Abteilung Behindertenhilfe hatten sich die Einrichtungen der Pestalozzi-Jugendhilfe auf ein langes Warten auf die Impfungen einstellen müssen. Lehrer und Erzieher in Förderschule, Kita und anderen ambulanter und stationären Angeboten waren bislang in Prioritätsstufe vier einsortiert – völlig zu Unrecht, wie Christine Klapproth-Hock findet, die bei Pestalozzi für die Jugendhilfe verantwortlich ist. Für ihre Mitarbeiter sei ein 100-prozentiges Abstandhalten zu den Kindern pädagogisch unmöglich und das Risikopotenzial besonders hoch. Mit dem Beschluss vom Montag, auch Erzieher und Lehrer schneller zu impfen, stellt der Bund nun die kritisierte Ungleichbehandlung zwischen Behinderten- und der Jugendhilfe offensichtlich ab. Immer den Verordnungen voraus: Sewing hofft, dass bei Pestalozzi bei den Impfungen „fast 100 Prozent mitmachen werden“. Durch das erste Jahr der Pandemie ist die Stiftung ohne einen einzigen Infektionsfall in ihren Burgwedeler Einrichtungen gekommen. „Wir tun wirklich alles Mögliche dafür“, betont Sewing. Eigene Sicherheitsvorkehrungen habe die Stiftung stets lange vor den entsprechenden Verordnungen eingeführt. Nachdem die hauseigene Näherei vor einem Jahr Masken in großen Mengen hergestellt hatte, wird seit Monaten in allen Einrichtungen der Behindertenhilfe zertifizierter Mund- und Nasenschutz getragen. Im April vergangenen Jahres wurde prophylaktisch eine Quarantänestation eingerichtet, die seitdem als „Testzentrale“ fungiert. Eigens eingestellte Kräfte führen dort Antigen-Tests durch, „sobald jemand ein Halskratzen spürt“. Beschäftigte und Heimbewohner absolvieren ebenfalls seit Monaten freiwillig dreimal wöchentlich einen Schnelltest, verpflichtend ist das für diesen Bereich erst seit Ende Januar 2021. Von Martin Lauber