Burgwedel: Fotovoltaikanlage für Bauhof in Großburgwedel

Die Stadt Burgwedel möchte sich nachhaltiger und zukunftsfähiger aufstellen. Um diesem Ziel näherzukommen, erhält der städtische Bauhof nun eine Fotovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung – die erste städtisch betriebene Fotovoltaikanlage in Burgwedel. „Wir möchten zeigen, was mit Solarenergie alles möglich und umsetzbar ist“, sagt Burgwedels Bürgermeister Axel Düker. Denn bei diesem einen Vorhaben soll es nicht bleiben. Solarstrom fließt zum Großteil in den Bauhof: Die etwa 100 Quadratmeter große Solaranlage mit ihren 144 Fotovoltaikmodulen soll Projektleiter Oliver Stellfeldt von der SOL Energietechnik auf dem Dach der Werk- und Fahrzeughalle anbringen. „Die Bedingungen sind auf dieser Halle einfach besser“, sagt Bauhofleiter Martin Riessler in Bezug auf die Frage, warum die Fotovoltaikanlage nicht gleich auf dem Dach der neuen Halle installiert wurde. Damit die Stadt die komplette Energie aus der Anlage nutzen kann, baut Stellfeldt ebenfalls einen Solarspeicher mit ein. „So kann der Überschuss vom Tag mit in die Nacht genommen werden“, erläutert der Projektleiter. Jährlich soll die Solaranlage etwa 45.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Davon fließen gut 30.000 kWh in den Eigenverbrauch des Bauhofes. „Vor allem wollen wir damit die Pumpstation der Kläranlage und das E-Fahrzeug auf dem Gelände mit Sonnenstrom versorgen“, sagt Düker. Damit bleiben fast 70 Prozent der Energie gleich vor Ort, der restliche Solarstrom fließt in das Verteilernetz. Lesen Sie mehr: Die persönliche Energiewende der Familie Dirks Weitere Solaranlagen sollen folgen: Die geplante Fotovoltaikanlage auf dem Bauhof soll aber nicht das einzige Vorhaben der Stadt bleiben. „Wir wollen jetzt sukzessive alle städtischen Liegenschaften überprüfen und schauen, wo überall eine Solaranlage möglich ist“, sagt Düker. „Ich bin froh, dass wir als Stadt so vorangehen können.“ Auch Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, lobt die Kommune. „Sie sind wirklich ein Vorbild.“ Außer den städtischen Gebäuden wünscht sich Düker aber auch, dass viele Firmen und auch private Haushalte auf Solarenergie umsteigen. Gerade wenn sich neue Firmen ansiedeln, rät er dazu, sich bei der Klimaschutzagentur über die verschiedenen Fördermöglichkeiten beraten zu lassen. Die Region Hannover strebt bis zum Jahr 2050 eine weitgehende Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen an. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Solarenergie im Gebäudebereich. Aus diesem Grund veröffentlicht die Region am Donnerstag, 1. Oktober, ein onlinebasiertes Solarkataster. Dort gibt es sämtliche Angaben zu allen privaten und öffentlichen Liegenschaften der 21 Kommunen in der Region Hannover. Die Daten dafür hat die Region mit Hilfe eines 3-D-Laserscanners berechnet. Bei der Analyse wurden alle vorhandenen Dachflächen auf ihre Eignung für die Installation einer Fotovoltaik- oder Solarthermieanlage untersucht. „Für jedes Dach wird dann sehr gut ersichtlich sein, welcher solare Ertrag möglich ist“, sagt Umweltdezernentin Christine Karasch. Eigentümer und Erbbauberechtigte, die Bedenken gegen eine Veröffentlichung der Information zu ihren Gebäuden haben, können diese jederzeit löschen lassen. Ein Widerspruch ist schriftlich unter Angabe der Adresse des Objektes möglich. Ausreichend ist hierfür ein formloses Schreiben an die Region Hannover, Klimaschutzleitstelle, Hildesheimer Straße 20, 30169 Hannover. Auch Hendrik Hoppenstedt, Bundestagsabgeordneter der CDU und Staatsminister im Bundeskanzleramt, begrüßt die Pläne der Stadt. „Es ist ein kleiner Schritt auf dem Bauhof, welcher gut für unsere Klimaziele ist“, sagt der Politiker bei der Vorstellung für die Pläne der Fotovoltaikanlage in Großburgwedel. Um die Solarförderung auch weiterhin zu gewährleisten, habe sich die Bundesregierung dazu entschieden, den Solardeckel in Höhe von 50 Milliarden Euro abzuschaffen. „Damit profitieren weiterhin alle von der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz“, sagt Hoppenstedt. Die Förderung der Solarenergie hält auch Christine Karasch, Umweltdezernentin der Region Hannover, für wichtig. „Über Förderprogramme schafft die Region starke Anreize für alle, die in Solarenergie investieren möchten.“ Und das gelte nicht nur für Städte und Kommunen, sondern auch für Privathaushalte. Lesen Sie auch Fördergeld von der Stadt Hannover: Stadt hilft beim Bau von Solaranlagen auf begrünten Dächern SSV Kirchhorst erhält 6400 Euro Förderung für Solaranlage Die persönliche Energiewende der Familie Dirks Stadt bessert bei Grüngutannahme auf Bauhof nach Carsten Haase kennt Spielplätze und Bauhof Von Lisa Höfel